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Für Harry ist der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.
Es war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten - und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde.
Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.
In seiner unverstellten, unerschrockenen Offenheit ist Reserve ein einzigartiges Hörbuch voller Einblicke, Eingeständnisse, Selbstreflexion und der hart erkämpften Überzeugung, dass die Liebe die Trauer für immer besiegen kann.
- Spieldauer19 Stunden und 55 Minuten
- Erscheinungsdatum10. Januar 2023
- SpracheDeutsch
- ASINB0BRY7D4CQ
- VersionUngekürzte Ausgabe
- FormatHörbuch
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Produktinformation
Spieldauer | 19 Stunden und 55 Minuten |
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Geschrieben von | Prinz Harry |
Gesprochen von | Steffen Groth |
Whispersync for Voice | Verfügbar |
Audible.de Erscheinungsdatum | 10 Januar 2023 |
Verlag | Der Hörverlag |
Format | Hörbuch |
Version | Ungekürzte Ausgabe |
Sprache | Deutsch |
ASIN | B0BRY7D4CQ |
Amazon Bestseller-Rang | Nr. 15 in Audible Hörbücher & Originals (Siehe Top 100 in Audible Hörbücher & Originals) Nr. 1 in Biografien von Mitgliedern der königlichen Familie Nr. 1 in Politik & Regierungen Nr. 1 in Biografien & Erinnerungen (Audible Hörbücher & Originals) |
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Rezension aus Deutschland vom 10. Januar 2023
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Spitzenrezensionen
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Den 5. Stern gebe ich nicht, da Prinz Harry beim Erzählen "seiner" Geschichte auch Dinge erwähnt, die er sich hätte sparen können, z. B. seine Erfrierungsepisode oder dass er den dauernden Kampf seines Vaters gegen seine Rückenprobleme bewusst bloßstellt. Mit der Erwähnung des beschädigten Teddys, den sein Vater in Erinnerung an sein eigenes Kindheitstraume überall mit sich hin tragen soll, verletzt er diesen sicher zutiefst. Harry sollte hier lieber Mitgefühl haben, doch es hört sich fast wie Spott an, dass sein Vater ein schwaches Mobbing-Opfer war und sich offenbar bis heute nicht von den Attacken erholt hat.
Auch dass Harry sagt, er sei körperlich fitter als sein Vater und könne deshalb selbst ein besserer Vater sein, weil er länger mit seinen Kindern Ball spielen könne, ist lächerlich und geht unter die Gürtellinie.
Somit deutet er an, dass sein Vater womöglich noch schlimmere Gesundheitsprobleme als nur orthopädische haben könnte, was dann wiederum dessen Regentschaft infrage stellen könnte.
Das Vater-Sohn-Verhältnis ist für mich das Kernstück des Buches, nicht so sehr der tragische Tod der Mutter, der für alles andere wohl nur der Katalysator oder Auslöser war. Deswegen beginnt das Buch damit. Hätte Harry eine starke Bindung zu seinem Vater haben können, hätte er den Tod seiner Mutter sicher irgendwann überwunden. Doch diese Bindung stand wohl schon seit Harrys Geburt unter keinem guten Stern, da sein Vater sich über Harrys rote Haare aufregte - Ist Harry etwa gar nicht sein leibliches Kind? Charles hatte wohl zuerst seine Zweifel...- und dass er ein Junge war. Auch wenn das alles ein Scherz von Charles gewesen sein soll, gebe ich Harry Recht, dass man über gewisse Dinge keine Scherze macht. Genauso wenig nimmt man einen halbwüchsigen Sohn in eine psychiatrische Anstalt mit, um dort zu scherzen, ob dieser wirklich sein leiblicher Sohn ist. Das ist geschmacklos, warum Harry eben doch für diese Entgleisungen seines Vaters irgendwo Rache nimmt in seinem Buch, indem er diesen als seltsam, verschroben und auf sich fokussiert darstellt, ohne großes Einfühlungsvermögen in andere.
Insgesamt scheint Harry wohl sein eigenes Trauma mit dem erlitten Trauma seines Vaters erklären zu wollen und führt dieses als Grund an, warum sein Vater ihm in seinen Augen nicht der Vater hat sein können, den er sich so sehr gewünscht hätte. Harry sagt also indirekt, dass sein Vater an Harrys psychischen Problemen schuld sei, indem Charles a) indirekt am Tod von Diana eine Mitschuld trägt, weil er diese nach der Scheidung sich selbst überlassen hat, womit Diana - psychisch instabil- nicht umgehen konnte. Harry fiel mit dem Tod der Mutter sein emotionaler Rettungsanker weg, den niemand ersetzen konnte. b) mit der Trauerverarbeitung und -bewältigung seiner Kinder nicht richtig umgegangen sei. Charles habe seinen Söhnen verboten, in der Familie oder mit ihm über ihre Mutter zu reden. Das wäre grausam, wenn das wirklich so stimmt.
In einem Interview betont Harry zwar, dass er seinem Vater keine Schuld an seiner Erziehung gebe, aber genau das tut er in seinem Buch indirekt doch. Wenn Charles einerseits keine Schuld haben soll, dass er als Mensch und Vater aufgrund seiner eigenen Kindheit so geworden sei und deshalb keine bedeutende emotionale Nähe zu seinem Sohn habe herstellen können, dann kann man seinen Vater auch nicht in einem Buch dafür bloßstellen. Dann wäre Harry ja - wenn Charles wirklich so ist - keinen Deut besser.
Aus Harrys Widerspruch in seiner Aussage hört man aber auch deutlich seine Verzweiflung heraus, seinen Vater mehr für sich haben zu wollen, ohne andere Leute oder seinen Bruder dabeizuhaben, und für diesen wichtig zu sein. Vor allem bei der Afrika-Reise nach Dianas Tod klingt das an. Trotz Charles Versagens als Vater in Harrys Augen hatte der Sohn die Hoffnung, das Verhältnis zueinander über die Jahre ändern zu können, was gescheitert ist. Harry schreibt in seinem Buch auch sehr liebevoll über seinen Vater und dessen positive Seiten und macht ihm gerade auf der erwähnten Afrika-Reise eine Liebeserklärung.
Auch Charles scheint seinen Sohn sehr geliebt zu haben, auch wenn er seine Liebe wohl nicht immer nach Harrys Wünschen in einer bestimmten rein körperlichen Form zeigen konnte. Dieses Nicht-Erkennen dieser anderen Form von Liebe vonseiten Harrys hat wiederum Charles sehr verletzt, der lieber in Briefen seine Gefühle ausdrückt als face-to-face, so Harry. Dass Charles zwei lange Jahre mit der Durchführung des „Froxit“ gewartet hat, zeigt ja eigentlich, wie sehr er seinen Sohn geliebt hat. Man kann nur hoffen, dass die persönliche Vater-und Sohn-Beziehung damit nicht ein für alle Mal vorbei ist, wobei es nicht für einen Vater sprechen würde, seinen Sohn für seine zweite Ehefrau zu opfern.Genau deshalb denke ich, dass der Hauptgrund, warum Charles und Harry mit ihren Problemen nicht zueinanderfinden konnten, eindeutig an Camilla liegt. Harry beschreibt sie als böse Stiefmutter, die ihn geopfert habe, um für sich gute Presse zu erhalten, und die das „lange Spiel“ spiele, um sich die Macht der Krone zu sichern. Die jüngsten Entwicklungen im Königshaus zeigen wohl, dass Harry da zumindest nicht ganz unrecht hat, ist doch die Krönung ganz auf Camilla und ihre Kinder und Enkel abgestimmt. Auch, dass sie gegen den Willen der verstorbenen Elizabeth II. den Titel „Queen“ erhalten und der Zusatz „Consort“ gestrichen werden soll, spricht dafür. Ziehen nun Camillas Nachkommen in die königlichen Schlösser ein und erhalten Titel? Dass Charles jahrzehntelang Camillas Nachkommen in Fonds unterstützt und zu Harry dann gesagt hat, dass bei einem jährlichen Millioneneinkommen kein Geld für die Unterstützung Meghans da sei, dürfte Harry somit seltsam vorgekommen sein. Camilla darf sich nicht in Charles Beziehungen zu seinen Söhnen einmischen, was sie aber wohl mehrfach getan hat. Und Charles, selbst schwach, hat Camilla freie Hand gelassen. Das ist in meinen Augen verwerflich und macht ihn aus diesem Grund tatsächlich als Vater zum Versager. Die drei Ehefrauen von Vater und Söhnen, die auf Kosten ihrer jeweiligen Männer für sich das Maximale aus ihren Stelllungen am Hofe und in der Öffentlichkeit herausholen wollten, haben die Rivalität auch der Männer untereinander immer stärker werden lassen, so stellt es Harry zumindest dar. An einem so traumatischen Todesereignis wie bei Diana können Familien zusammenwachsen oder zerbrechen. Wenn sie wie in diesem Fall zerbrechen, liegt es nicht am Ereignis selbst, sondern am Umgang mit den Umständen, die ja von Anfang an in dieser arrangierten Ehe von Harrys Eltern noch nie gut waren. Die drei traumatisierten Männer konnten sich gegenseitig nicht richtig stützen und fanden erst Halt und Rettung bei ihren Ehefrauen, die alle gegeneinander um Macht, Geld und die öffentliche Gunst kämpf(t)en. Es ist klar, dass da das Vater-Söhne-Verhältnis schlecht werden muss, wobei William sich in den letzten Jahren seinem Vater immer weiter angenähert hat. Ob das wirklich nur institutionelle Gründe hatte, wie Harry meint, oder sich beide tatsächlich von der Persönlichkeit näher sind, kann man von außen nicht beurteilen. Kernfrage wäre, welche Dinge in Harrys Buch wirklich der Wahrheit entsprechen, oder ob er hier und da nur dick aufgetragen hat, weil das sein Verleger von ihm erwartet hat, um eine möglichst hohe Verkaufszahl zu erzielen. Die britische konservative Presse hat das Buch zum Schutz der Königsfamilie jedenfalls gleich von vorneherein zerrissen und Harry als Lügner, Nestbeschmutzer und Verräter hingestellt. Die eigentlich interessanteste Frage daran wäre doch, ob das Königshaus tatsächlich die Presse für eine gute Berichterstattung instrumentalisiert, was ja dann gegen die Pressefreiheit verstieße, oder zumindest eine schlampige Büroarbeit aufzeigt, in der Leaks ohne Rücksicht auf Verluste passieren können. Beides kein Aushängeschild für solch eine wichtige Institution, die immer nur so gut ist, wie die Menschen, die diese machen.Als „Spare“, so Harry, hatte er keine Chance, seine Kritikpunkte an der Institution durchzusetzen, da Charles und William und ihre Frauen so ganz andere Pläne für die Monarchie hatten, in der Harry sicher eh immer nur, ob mit oder ohne Meghan, eine kleine Rolle gespielt hätte. Ob das für seine psychische Verfassung immer so gut gewesen wäre? Hätte das seinem eh schon geringen Selbstwertgefühl und seinen psychischen Problemen auf Dauer genützt?Charles hätte sicher ohne Camilla seinen Sohn nie verloren, weil es sich dann für ihn eher gelohnt hätte, sich mit Harry und seinen Problemen auseinanderzusetzen und diese anzugehen. Doch durch Camilla hatte er seine feste Bezugsperson, mit der alles gepasst hat, und es war nicht nötig für ihn, in viel anderes zu investieren, so scheint es jedenfalls.
Charles ist Camilla hörig, weil sie ihm inmitten aller Probleme im Leben Halt gegeben hat, und er macht deshalb alles, was sie von ihm verlangt. Und Camilla ist sehr wohl mit den Presseleuten bekannt, die Harry öffentlich angegriffen haben.
Von Harry hatte Charles in puncto Lebensbewältigung nichts oder nicht viel zu erwarten, stattdessen war Harry der Problem-Sohn, der seinerseits seinen Vater umso mehr gebraucht hätte, doch diese Zeit konnte oder wollte Charles nicht investieren. Harry beschreibt ja auch seinen Schmerz darüber, dass sich William und Charles nach ihren jeweiligen Hochzeiten immer weiter von ihm entfernt hätten und man sich fast nur bei öffentlichen Auftritten gesehen habe.Auch Harrys Konflikt mit William habe seit Kindheit bestanden und auch da zeigt sich das Versäumnis der Erwachsenen, Harry klarzumachen, dass er nicht zweite Wahl ist oder sein darf, jedenfalls nicht emotional. Auch Williams Schlägerattacke auf seinen jüngeren Bruder im Streit um Meghan hat mich entsetzt, da man nie schlagen darf, egal, worum es in einem Streit auch geht. Mit Gewaltausbrüchen löst man keine Probleme. Das wirft auf den zukünftigen König von England kein gutes Licht, sollte es wirklich so gewesen sein. Das Buch zeigt ein Familiendrama auf, das mit einer jahrhundertealten Monarchie verquickt ist. Harry und Meghan wollten die Monarchie mehr an die heutige Zeit anpassen, allerdings zu ihrem eigenen persönlichen Vorteil, weswegen sie gehen mussten. Trotzdem denke ich, dass die offensichtlich gewordenen Probleme der Monarchie angegangen werden müssen, damit diese weiter fortbestehen kann. Sollte Harry mit seinen Vorwürfen Recht haben, wird das früher oder später eh herauskommen und die Monarchie sich selbst erledigen. Vor allem ist fraglich, ob man eine Königsfamilie als die erste Familie im Land und der Welt haben möchte, die im Innern so katastrophal ist, wo für den eigenen Vorteil betrogen, gelogen, verletzt und vernachlässigt wird. Das Spiel mit der Macht wird auf diejenigen zurückfallen, die dieser erliegen. Zeit ist geduldig. Seinen Vater konnte und kann Harry nicht ändern, der bleibt, wie er ist. Harry kann nur sich selbst ändern, was zwangsläufig seinen Weggang aus dem Königshaus und aus der Familie nach sich zog. Seine offene Rebellion gegen die Königsfamilie, welche ein großer Fehler war, hat ihm nun den Untergang gebracht, denn trotz allem hätte er still weggehen müssen. Dann wäre vielleicht irgendwann eine Versöhnung möglich gewesen, aber so? Nun ist Harry zum tragischen Opfer seiner verletzen Gefühle geworden. Auch finanziell wird er immer gegen die Königsfamilie den Kürzeren ziehen, falls es einmal zu Prozessen kommen sollte. Man kann sich um Harry Sorgen machen, wie es mit ihm weitergeht. Denn wenn Meghan, seine so große Liebe, sich wegen ihrer Geldgier einmal einen reicheren Mann sucht und ihn verlässt, wird er untergehen, wenn ihn sein Vater nicht doch wieder aufnimmt. Vielleicht blamiert sich Camilla ja selbst einmal in der Öffentlichkeit so sehr, dass sie für Charles auch nicht mehr tragbar ist. Ohne diese beiden Damen könnten Vater und Sohn wieder zueinanderfinden und neue Kraft schöpfen. Das Buch ist für die breite Öffentlichkeit deshalb aus den genannten Gründen sehr informativ und interessant und sprachlich gut geschrieben, da es ihr eine Möglichkeit bietet, das Drama und Kaspertheater einer der führendsten und hochrangigsten Familie der Welt aus nächster Nähe mitzuerleben. Daraus kann jeder seine Lehren ziehen. Für Harry selbst aber hat das Buch auf lange Sicht gesehen sein Schicksal besiegelt. Wie lange sich aber Charles & Co. mit ihren fragwürdigen Aktionen noch halten können, bleibt somit ebenfalls abzuwarten. Die ihnen von Harry zugefügte Schmach – ob zu Recht oder Unrecht – wird die ganze Welt jedenfalls nie wieder vergessen. Semper aliquid haeret.
Mit anderen Worten: fesselnd geschrieben. Stimmig im Aufbau und berührend, sehr berührend.
Ich weiß selbstverständlich, dass ein Ghostwriter mitgewirkt hat.
Dennoch finde ich es beeindruckend, wie gut das Buch geschrieben ist, mit welcher Offenheit Prinz Harry mit den Traumata seiner Kindheit nach dem Tod seiner Mutter und jenen aus den Kriegseinsätzen umgeht.
Harry hat das Buch in drei Teile gegliedert: Kindheit/Teenagerzeit, Militärdienst und das Privatleben mit eigener kleiner Familie. Dem gegenüber steht immer die "große" Familie, die eigentlich eine Institution ist, in der ein ganz normaler familiärer Umgang miteinander nicht möglich zu sein scheint. Körperliche Nähe gab/gibt es kaum - und wie sehr muss das die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit beeinträchtigt haben (und auch die anderer Familienmitglieder bis hin zur kürzlich verstorbenen Queen).
"The Crown" ist zwar keine Doku, zeigt aber doch ziemlich gut, was auch Harry erlebt und berichtet: starre und teilweise absolut nicht nachvollziehbare, ja lächerliche Regeln (etwa dass man die Queen zu fragen hat, ob man mit Bart heiraten darf. William musste sich als "heir" rasieren, Harry als "spare" durfte Bart tragen), die das Alltagsleben der Royals denn doch als nicht ganz so easy peasy zeigen. Jeder von uns würde aufbegehren - die Mitglieder der königlichen Familie müssen sich beugen (oder gehen, wie Harry es tat).
Die ganz normalen Geschwisterrivalitäten "bei Königs" - sowohl zwischen William und Harry als auch zwischen den "Kindern" der Queen und deren Ehepartnern/Angehörigen - beschreibt Harry ausführlich. Und sie sind im Grunde genauso, wie es wohl in jeder Familie zugeht. Keinesfalls mit der Intention "die anderen sind immer die Bösen" (wie behauptet wird), sondern durchaus schonungslos mit sich selbst. Nicht voller Selbstmitleid, sondern nachvollziehbar sowohl aus der Sicht des Kindes wie des Teenagers und erst recht des Erwachsenen.
Das alltägliche Leben sieht bei den Royals trotzdem komplett anders aus als bei "Normalbürgern". Der Käfig ist zwar golden, aber es bleibt trotzdem ein Käfig.
Keiner von uns kann sich nur annähernd vorstellen, wie es ist, 24/7 beobachtet werden, ständig von Paparazzi belagert, in einem Terminplan steckend, aus dem man nie ausbrechen kann und darf. Und dabei stets ein royales Lächeln zu zeigen. Selbst wenn man - wie Harry ebenfalls beschreibt, und das ist erschütternd! - als 12jähriger, starr vor Schock und dem noch gar nicht realisierten Kummer über den Tod der Mutter, gezwungen wird, Hände zu schütteln und anderen, fremden Trauernden damit Trost zu geben. Diese Bilder haben wir wohl alle noch vor Augen...
Harry verschweigt nicht, dass Drogen und Alkohol auf seiner wohl wirklich verzweifelten Suche nach der eigenen Gefühlswelt (auch nach den Kriegseinsätzen, die niemanden unberührt lassen) eine Rolle spielten; das macht seine Geschichte in meinen Augen absolut glaubhaft. Er nimmt dieses wilde Leben nicht auf die leichte Schulter, beschreibt jedoch genau, dass er einfach *irgendetwas* fühlen wollte - und das konnte er im Grunde bis zur Therapie nicht, die er endlich mit über 30 begonnen hat. Nun wird ihm genau dies unter anderem von der Familie vorgeworfen, wie er in einem Interview mit Stephen Colbert erzählt: dass er nämlich in einem "Kult der Psychotherapie" stecke. Die Therapie, das sagt er allerdings auch, war für ihn die einzige Chance, nach Jahrzehnten überhaupt "normal" empfinden zu können - und daraus seine Konsequenzen zu ziehen, nämlich ein eigenes, einigermaßen selbstbestimmtes und tatsächlich privates Leben zu führen.
Wie Harry in dem Interview in Colberts "Late Show" ebenfalls sagt: Jeder Mensch kennt wohl Verlust und Trauer in der einen oder anderen Form. Jeder geht damit anders um.
Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die solche Gefühle einfach "wegdrücken" und erst als Erwachsene nach Jahren oder Jahrzehnten und nach einer entsprechenden Therapie in der Lage sind, überhaupt etwas zu fühlen, geschweige denn, mit ihren Gefühlen offen umzugehen. Es gibt Jugendliche, die ritzen sich, um etwas zu fühlen. Manche bleiben zeitlebens unfähig, Emotionen zu äußern - und ziehen damit Partner*in und Kinder in einen Teufelskreis, weil sie ihre Gefühlsarmut weitergeben und so die nächste Generation ebenfalls damit zu kämpfen hat.
Die britischen Medien, vor allem die Boulevardpresse, haben, wie stets, aus dem Buch selbstverständlich nur jene Details herausgefischt, die Verkaufs- und Klickzahlen bringen.
Dass das Ganze jedoch weniger eine Abrechnung mit der privaten Familie ist, wie dort kolportiert wird, sondern im Gegenteil eine mit den britischen Tabloids und dem Zwang der Windsors, die Royal Rota zu bedienen, das kommt in fast allen Medien meines Erachtens viel zu kurz. Die Kritik Harrys an diesen Medien, auch am mächtigen Rupert Murdoch kommt da nicht vor. Im Buch wird das jedoch sehr ausführlich geschildert.
Natürlich sind die oben erwähnten Details stets völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Als Beispiel nenne ich die 25 Toten, die Harry im Buch erwähnt und mit denen er sich angeblich "brüste" und damit nicht nur sich, sondern auch andere Militärangehörige konkret in Gefahr bringe. Genau vor zehn Jahren gab es bereits ein Interview, in dem Harry die Frage, ob er Tote zu verantworten habe, öffentlich bejaht hat. Jeder Soldat im Kriegseinsatz rechnet damit (soweit man das kann), töten zu müssen - und da entstehen Traumata, die aufgearbeitet werden müssen, um nach dem Einsatz wieder ein normales Leben zu führen.
Harry reflektiert sehr genau und ausführlich, was während und nach den Einsätzen in ihm vorgeht. Er versucht, seinen inneren Zwiespalt zu erklären und bringt dem Leser nahe, dass jeder Soldat diese Zerrissenheit kennt, verarbeiten muss und damit meist alleingelassen wird. In Harrys Worten: "Ich habe das so ausführlich geschrieben, weil es uns Veteranen allen so geht, und weil das Wissen darum, dass man nicht alleine damit ist, vielleicht den einen oder anderen Selbstmord verhindert." (aus dem Interview mit Colbert).
Beide Militäreinsätze Harrys mussten übrigens abgebrochen werden, weil bekannt wurde, dass und wo er vor Ort ist. Öffentlich gemacht durch genau jene Medien, die jetzt scheinheilig behaupten, seine Äußerungen im Buch würden andere gefährden.
Fazit: Ich finde, das Buch lohnt sich. Gerade auch deshalb, weil endlich mal jemand von den Royals die eigene Geschichte berichtet. Und nicht irgendwelche ominösen und bestimmt nicht uneigennützigen "Quellen aus dem Palast". Es wäre interessant, die andere/n Seite/n zu lesen. Wird nicht passieren, fürchte ich, denn es gilt das royale Motto "never complain, never explain".
Gut, dass Harry diesem Motto nicht mehr folgt. Nur so konnte und kann er Deutungshoheit über seine eigene Geschichte behalten. Und nur so entscheidet er, was wann privat bleibt und was eben nicht.
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