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Kundenrezensionen

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vonPrinz Harry
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Heike Dilger
4,0 von 5 SternenAufwachsen in der Royal Family
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 4. März 2023
Ich gebe vier Sterne, da das Buch, einen Blick hinter die Kulissen des Königshauses wirft und zum ersten Mal von einem Mitglied der Familie selbst stammt. Ich äußere auch eigene Gedanken zur Gesamtsituation. Den 5. Stern gebe ich nicht, da Prinz Harry beim Erzählen "seiner" Geschichte viele Dinge erwähnt, die er sich hätte sparen können, z. B. seine Erfrierungsepisode oder den andauernden Kampf seines Vaters gegen dessen Rückenprobleme und dessen eigenes Kindheitstrauma, an welches ein beschädigter Teddy erinnert, den sein Vater überall mit sich hin- tragen soll. Statt Mitgefühl mit seinem Vater zu haben, scheint es Harry nichts auszumachen, diesen als schwaches Mobbing-Opfer zu präsentieren, welches sich offenbar bis heute nicht von den Attacken erholt hat. Auch dass Harry sagt, dass er aufgrund seiner eigenen besseren körperlichen Fitness ein besserer Vater sei als Charles, weil er so mit seinen eigenen Kindern besser Ball spielen könne, ist lächerlich und geht unter die Gürtellinie. Somit unterstellt er seinem Vater schlimmere als nur orthopädische Gesundheitsprobleme, die womöglich dessen Regentschaft gefährden könnten. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist für mich das Kernstück des Buches, nicht so sehr der tragische Tod der Mutter, der für alles andere wohl nur der Katalysator oder Auslöser war. Deswegen beginnt das Buch damit. Harry meint, dass er, weil er zu seinem Vater keine so starke emotionale Bindung gehabt habe, den Tod seiner Mutter nicht habe überwinden oder zumindest psychisch nicht soweit in den Griff bekommen können, dass ein halbwegs normaler Arbeitsalltag möglich gewesen wäre. Doch sein Vater regte sich schon gleich nach der Geburt über Harrys rote Haare auf - Ist Harry etwa gar nicht sein leibliches Kind? Charles hatte wohl zuerst seine Zweifel...- und dass er ein Junge war. Wie verletzend muss das für ein Kind sein, später solche Äußerungen des eigenen Vaters hören oder lesen zu müssen? In einer psychiatrischen Anstalt habe Charles gegenüber dem halbwüchsigen Harry außerdem gescherzt, ob er überhaupt dessen wirklicher Vater sein. Welch geschmacklose Entgleisungen. Über gewisse Dinge macht man einfach keine Scherze. Deshalb stellt Harry seinen Vater im Buch als seltsam, verschroben und auf sich fokussiert dar, ohne großes Einfühlungsvermögen in andere. Mit Harrys Trauma durch den Verlust seiner Mutter habe Charles aufgrund seines eigenen erlittenen Traumas nicht richtig umgehen können, sodass es trotz aller gegenseitiger Zuneigung eine tieferliegende Distanz zwischen ihnen gibt. Zudem ist Harry charakterlich seiner Mutter ähnlicher als seinem eher reservierten Vater. Harry hat außerdem sehr wohl begriffen, dass sein Vater die Regeln für ihre Vater-Sohn-Beziehung festgelegt hat, sowohl beruflich als auch privat, d. h., Harry hat sich sein ganzes Leben gehorsam nach anderen ausrichten müssen. Er musste nach den Vorgaben des Königshauses schlichtweg in jeder Situation funktionieren, wie auch übrigens Charles in seiner eigenen Kindheit. Bei der Beerdigung seiner Mutter brach Harry in der Kirche weinend zusammen und hatte ein schlechtes Gewissen, gegen das Familienmotto, keine Gefühle zu zeigen, verstoßen zu haben. Harry musste nach dem lieblosen Ehekrieg und Scheidung der Eltern und dem Unfalltod seiner Mutter später dann kompromisslos Camilla als zweite Ehefrau seines Vaters akzeptieren, was so eigentlich schier unmöglich ist. Harry steht also das ganze Leben in emotionalem Konflikt, weiß er doch, dass das Glück seines Vaters mit Camilla das Unglück seiner Mutter war. Harry, der seinen Vater sehr liebt, freut sich zwar über dessen Glück, doch muss ihm das alles gleichzeitig als emotionaler Verrat an Diana vorkommen, der einzigen Person, die ihn als einzige übermäßig geliebt und verstanden zu haben scheint und sich nach ihm ausgerichtet hat. Charles hingegen ist bekannt dafür, keine geschäftlichen Termine zu verschieben, wie in der Presse mehrfach zu lesen war, auch wenn seine kleinen Söhne im Krankenhaus Eingriffe überstehen mussten. Charles kommt im Buch zwar schon als sehr liebevoller Vater rüber, aber eben immer nur solange, wie Harry dessen straffen Arbeitsplan und Camillas Bedürfnisse akzeptiert, was weniger oder keine Zeit für Harry bedeutete. Inwieweit sich solch ein Vater in seiner Handlungsweise dann nach den emotionalen Bedürfnissen seines Sohnes ausrichtet(e), kann man nur erahnen. Charles trage indirekt an Dianas Tod eine Mitschuld, weil diese sich nach dem Entzug des HRH-Titels auf Veranlassung von Charles eine eigene Security leistete, die offenbar nicht so qualifiziert war. Harry fiel ohne seine Mutter ersatzlos sein emotionaler Rettungsanker weg. Charles habe seinen Söhnen ferner verboten, in der Familie oder mit ihm über ihre Mutter zu reden. Erinnerung an Diana und deren Verherrlichung heißt aus Sicht von Charles ja Konfrontation mit seiner eigenen Mitschuld an der ganzen unheilvollen Entwicklung und Schmälerung von Camillas Ansehen und Status in der Öffentlichkeit. Der Vater entzieht sich somit in schwierigen Situationen, da aufgrund der eigenen Entwicklung konfliktscheu, und ist emotional für Harry nicht erreichbar. Charles weiß bestimmt, dass er, um Harry psychisch aus seinem Konflikt zu helfen, Camilla, die laut Harry einen Keil zwischen ihn und Charles getrieben habe, hätte aufgeben müssen, was bis heute nicht passiert ist. Nach 20 Jahren konnte Harry nun nicht mehr kleinbeigeben und schweigen. Harry, der seinen Vater früher öffentlich immer geschützt und ihm keine Schuld an seiner Erziehung gegeben hat, weil er um dessen eigenes Kindheitstrauma, das ihn Körperkontakt und emotionale Nähe viele Jahrzehnte eher hat meiden lassen, weiß, ändert in seinem Buch nun also plötzlich den Tenor gegenüber seinem Vater und stellt diesen an vielen Stellen bloß, weil er, wie Harry vielerorts gesagt hat, sich von seinem Vater im Stich gelassen fühlt. Charles habe Harry privat zum einen in Sachen Trauer- und Lebensbewältigung, zum anderen in seinem Kampf mit der Presse, die seine Mutter, so Harry, das Leben gekostet habe und nun Meghan bedrohe, aus Angst um sein eigenes Image nicht zur Seite gestanden. Das ganze Buch ist für mich nichts als ein großer Hilfeschrei, Harry möchte gehört werden, gerade von seinem Vater und seinem Bruder. Als Kind möchte er nach Dianas Tod seinen Vater mehr für sich haben, ohne Konkurrenz, und für diesen wichtig sein. Vor allem bei der kurz darauf durchgeführten Afrika-Reise klingt das an. Trotz Charles` Versagen als Vater in Harrys Augen hatte der Sohn die Hoffnung, das Verhältnis zueinander über die Jahre ändern zu können, was aber gescheitert ist, da der Vater sein Leben nicht ändern wollte oder konnte oder einfach Harrys „Sprache“ nicht verstand. In einen alten Video-Clip zu eben dieser Afrika-Reise sieht man, wie Harry ständig die Nähe und Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen sucht, der davon aber überfordert zu sein scheint und gestresst seine öffentlichen Aufgaben erledigen muss. Trotz allem bewundert und liebt Harry seinen Vater sehr und dieser ihn, auch wenn Charles seine Liebe wohl nicht immer nach Harrys Wünschen in einer bestimmten rein körperlichen Form zeigen konnte. Dieses Nicht-Erkennen dieser anderen Form von Liebe vonseiten Harrys hat wiederum Charles sehr verletzt, der lieber in Briefen seine Gefühle ausdrückt als face-to-face, so Harry. Für das Verraten dieser so gut gehüteten Familiengeheimnisse in seiner Biographie „Spare“ bzw. „Reserve“ führt Charles trotz seiner tiefen Liebe und Geduld mit Harry nach zwei langen Jahren den „Froxit“ durch. Wegen Harrys Beleidigungen hinsichtlich Camilla? Hat Charles seinen Sohn für seine zweite Ehefrau geopfert? Das würde allerdings nicht für ihn sprechen. Ich denke, Vater und Sohn sind durch Diana, Camilla und durch Meghan voneinander getrennt und entfremdet worden. Harry beschreibt Camilla als böse Stiefmutter, die ihn geopfert habe, um für sich gute Presse zu erhalten, und die das „lange Spiel“ spiele, um sich die Macht der Krone zu sichern. Die jüngsten Entwicklungen im Königshaus zeigen wohl, dass Harry da zumindest nicht ganz unrecht hat, ist doch die Krönung ganz auf Camilla und ihre Kinder und Enkel abgestimmt. Auch, dass sie gegen den Willen der verstorbenen Elizabeth II. den Titel „Queen“ erhalten und der Zusatz „Consort“ gestrichen werden soll, spricht dafür. Ziehen nun Camillas Nachkommen in die königlichen Schlösser ein und erhalten Titel? Dass Charles jahrzehntelang Camillas Nachkommen in Fonds unterstützt und zu Harry dann gesagt hat, dass bei einem jährlichen Millioneneinkommen kein Geld für die Unterstützung Meghans da sei, dürfte Harry somit seltsam vorgekommen sein. Camilla darf sich nicht in Charles' Beziehungen zu seinen Söhnen einmischen, was sie aber wohl mehrfach getan hat. Und Charles, selbst schwach, hat Camilla freie Hand gelassen. Das ist in meinen Augen verwerflich und macht ihn aus diesem Grund tatsächlich als Vater zum Versager. Die drei Ehefrauen von Vater und Söhnen, die auf Kosten ihrer jeweiligen Männer alle gegeneinander um Macht, Geld und die öffentliche Gunst kämpf(t)en, wollten aufgrund ihrer Stellungen am Hofe so für sich das Maximale herausholen, wodurch automatisch die Rivalität auch der Männer untereinander immer stärker wurde, so stellt es Harry zumindest dar. Dass an einem so traumatischen Todesereignis wie bei Diana die Familie zerbrochen ist, liegt nicht am Ereignis selbst, sondern am Umgang mit den schlechten Umständen der lieblosen, nur arrangierten Ehe von Harry Eltern. Die drei traumatisierten Männer konnten sich gegenseitig nicht richtig stützen und fanden erst Halt und Rettung bei ihren aufstrebenden, rivalisierenden Ehefrauen. William habe sich in den letzten Jahren seinem Vater jedoch immer weiter angenähert hat. Ob das wirklich nur institutionelle Gründe hatte, wie Harry meint, oder sich beide tatsächlich von der Persönlichkeit näher sind, kann man von außen nicht beurteilen. Doch William scheint Camilla halbwegs zu akzeptieren, was Harry nicht konnte und ihn bei seinem Vater somit nicht beliebt macht... Hat Harry aber an manchen Stellen seines Buches bewusst zu dick aufgetragen, um die Verkaufszahl zu erhöhen? Auch wenn nur 30% davon stimmen sollten, wäre es schon schlimm genug. Die britische konservative Presse hat das Buch zum Schutz der Königsfamilie jedenfalls gleich von vorneherein zerrissen und Harry als Lügner, Nestbeschmutzer und Verräter hingestellt. Die eigentlich interessanteste Frage daran wäre doch, ob das Königshaus tatsächlich die Presse für eine gute Berichterstattung instrumentalisiert, was ja dann gegen die Pressefreiheit verstieße, oder zumindest eine schlampige Büroarbeit aufzeigt, in der Leaks ohne Rücksicht auf Verluste passieren können. Beides kein Aushängeschild für solch eine wichtige Institution, die immer nur so gut ist, wie die Menschen, die dieser vorstehen. War Harry das Bauernopfer von Intrigen von Palastmitarbeitern oder Familienmitgliedern? Wurde er aufgrund von Insiderwissen zu gefährlich, weswegen man ihn zum Schweigen bringen wollte? Wer hat seinen Aufenthaltsort in Kanada an die Presse geleakt? Camilla habe Harry und Meghan jedenfalls schon früher empfohlen, nach Bermuda zu ziehen, um der Presse zu entgehen... Harrys Kritik an der Monarchie hat erst dann zugenommen, als die persönlichen Beziehungen zu seiner Familie zerbrachen. Hätten diese ihn gegen die Presse geschützt und sich richtig um ihn gekümmert, hätte er die für ihn als „Spare“ nicht so guten Gegebenheiten der Monarchie sicher eher hingenommen, um seiner Familie Glück und Dankbarkeit zurückzugeben. Doch Charles, William und ihre Frauen hatten anderes im Sinn, auch mit der Monarchie. Hätte solch eine Umgebung oder „Familie“ Harrys eh schon geringem Selbstwertgefühl und seinen psychischen Problemen auf Dauer genützt? Charles hätte sicher ohne Camilla seinen Sohn nie verloren, weil es sich dann für ihn eher gelohnt hätte, sich mit Harry und seinen Problemen auseinanderzusetzen und diese anzugehen. Doch durch Camilla hatte er seine feste Bezugsperson, mit der alles gepasst hat, und es war anscheinend nicht nötig für ihn, in viel anderes zu investieren. Charles ist Camilla hörig, weil sie ihm inmitten aller Probleme im Leben Halt gegeben hat, und er macht deshalb alles, was sie von ihm verlangt. Mit anderen Worten scheinen Charles` Lebensentscheidungen weniger von seinen Söhnen als von Camilla motiviert zu sein. Und Camilla ist sehr wohl mit den Presseleuten bekannt, die Harry öffentlich angegriffen haben. Von Harry hatte Charles in puncto Lebensbewältigung nichts oder nicht viel zu erwarten, stattdessen war Harry der Problem-Sohn, der seinerseits seinen Vater umso mehr gebraucht hätte, doch diese Zeit konnte oder wollte Charles nicht investieren. Harry beschreibt ja auch seinen Schmerz darüber, dass sich William und Charles nach ihren jeweiligen Hochzeiten immer weiter von ihm entfernt hätten und man sich fast nur bei öffentlichen Auftritten gesehen habe. Auch Harrys Konflikt mit William habe seit der Kindheit bestanden und verstärkte sich im Laufe der Jahre immer mehr. Dieser ist in allem besser als Harry außer im Sport. William konnte seinen Schmerz um Dianas Tod besser kanalisieren, sicher, weil er der Thronfolger ist und sich mehr auf seine Arbeit konzentrieren musste, zum anderen, weil er Kate hatte, die ihm, genauso wie Camilla Charles, geholfen hat. Doch in meinen Augen muss ein Elternteil erkennen, dass ein Kind sich zurückgesetzt fühlt und mit seiner Trauer nicht so gut zurechtkommt wie der ältere Bruder und nicht einfach darüber hinweggehen. Harry sagt im Buch ja, dass sein Vater sich sogar dafür bei ihm entschuldigt habe, ihm nicht früher die psychologische Hilfe zukommen gelassen zu haben, die Harry gebraucht hätte. Harry nimmt aber auch hier seinen Vater noch in Schutz. Ein erneutes Versäumnis der Erwachsenen, Harry klarzumachen, dass er als Zweitgeborener nicht zweite Wahl ist oder sein darf, jedenfalls nicht emotional. Williams Schlägerattacke auf seinen jüngeren Bruder im Streit um Meghan hat mich entsetzt, da man nie schlagen darf, egal, worum es in einem Streit auch geht. Mit Gewaltausbrüchen löst man keine Probleme, auch wenn man sachlich im Recht sein sollte. Was für ein fragwürdiges Licht wirft das auf den zukünftigen König von England? Das Buch zeigt ein Familiendrama auf, das mit einer jahrhundertealten Monarchie verquickt ist. Harry und Meghan wollten die Monarchie mehr an die heutige Zeit anpassen, allerdings zu ihrem eigenen persönlichen Vorteil, weswegen sie gehen mussten. Trotzdem denke ich, dass die offensichtlich gewordenen Probleme der Monarchie angegangen werden müssen, damit diese weiter fortbestehen kann. Sollte Harry mit seinen Vorwürfen Recht haben, wird das früher oder später eh herauskommen und die Monarchie sich selbst erledigen. Vor allem ist fraglich, ob man eine Königsfamilie als die erste Familie im Land und der Welt haben möchte, die im Innern so katastrophal ist, wo für den eigenen Vorteil betrogen, gelogen, verletzt und vernachlässigt wird. Das Spiel mit der Macht wird denjenigen auf die Füße fallen, die selbiger erliegen. Zeit ist geduldig. Seinen Vater konnte und kann Harry nicht ändern, der bleibt, wie er ist. Harry kann nur sich selbst ändern, was zwangsläufig seinen Weggang aus dem Königshaus und aus der Familie nach sich zog, wobei Meghan hierin als Trigger für das immer noch nicht verarbeitete Diana-Trauma diente und Harrys Minderwertigkeits- bzw. Unterlegenheitsgefühle seiner Familie gegenüber geschickt verstärkt hat, allerdings zu dem Zweck, um ihm deutlich zu machen, wie wenig er seiner Familie anscheinend bedeutet, als Spare, der für andere unliebsame Arbeit verrichten muss und dafür trotzdem wenig Geld und die schlechte Presse abbekommt, weil andere Familienmitglieder zum eigenen Vorteil bewusst gegen ihn leaken. Mit ihm kann man es ja schließlich machen, er ist ja privat und beruflich nichts wert, so Meghan, die Harry so geschickt zum eigenen finanziellen und sozialen Vorteil manipuliert hat. Doch das wäre nie möglich gewesen, wenn Harrys Probleme von der Familie, wie schon gesagt, die ganzen Jahre über ernstgenommen worden wären. Warum wollten sie ihm wohl nicht helfen? Weil sie selbst davon irgendwelche Nachteile gehabt hätten, die wir Außenstehende nicht kennen? An einem so dramatischen Fallout hat jedenfalls auch das Könighaus Schuld, nicht nur Harry und Meghan, wobei dieser von den Royals und der Presse die alleinige Schuld an dem Debakel zugewiesen wird, um sich nicht selbst mit Versäumnissen und Fehlern gegenüber Harry auseinandersetzen zu müssen. Meghan darf man wegen ihrer manipulativen Persönlichkeit aber nun keineswegs in Schutz nehmen, doch hätte sie ohne die schon bestehenden Konflikte in der Familie Harry, der ihre Liebe so sehr gebraucht zu haben schien, nie so komplett für sich vereinnahmen können. Das sollte einem Elternteil zu denken geben. Harrys daraus resultierende offene Rebellion gegen die Königsfamilie, welche ein großer Fehler war, hat ihm nun allerdings den Untergang gebracht, denn trotz allem hätte er still weggehen und den moralisch höheren Grund einnehmen müssen. Dann wäre vielleicht irgendwann eine Versöhnung möglich gewesen, aber so? Nun ist Harry zum tragischen Opfer seiner verletzen Gefühle geworden. Auch finanziell wird er immer gegen die Königsfamilie den Kürzeren ziehen, falls es einmal zu Prozessen kommen sollte. Man kann sich um Harry Sorgen machen, wie es mit ihm weitergeht. Denn wenn Meghan, seine angeblich so große Liebe, sich wegen ihrer Geldgier einmal einen reicheren Mann sucht und ihn verlässt, wird er untergehen, wenn ihn sein Vater nicht doch wieder aufnimmt, der hoffentlich bis dahin die Sprache seines Sohnes sprechen gelernt hat. Vielleicht blamiert sich Camilla ja selbst einmal in der Öffentlichkeit so sehr, dass sie für Charles auch nicht mehr tragbar ist. Ohne diese beiden Damen könnten Vater und Sohn wieder zueinanderfinden und neue Kraft schöpfen. Das Buch ist für die breite Öffentlichkeit deshalb aus den genannten Gründen sehr informativ und interessant und sprachlich gut geschrieben, da es ihr eine Möglichkeit bietet, das Drama und Kaspertheater einer der führendsten und hochrangigsten Familie der Welt aus nächster Nähe mitzuerleben. Daraus kann jeder seine Lehren ziehen. Für Harry selbst aber hat das Buch auf lange Sicht gesehen sein Schicksal besiegelt. Wie lange sich allerdings Charles & Co. mit ihren fragwürdigen Aktionen noch halten können, bleibt ebenfalls abzuwarten. Die ihnen von Harry zugefügte Schmach – ob zu Recht oder Unrecht – wird die ganze Welt jedenfalls nie wieder vergessen. Semper aliquid haeret. Abschließend sei gesagt, war es ein erschütterndes, aber sehr lesenswertes Buch, das jedoch trotzdem kritisch und mit Vorbehalt gelesen werden muss, da man um Harrys schlechte psychische Verfassung mit Erinnerungslücken weiß. Mir jedenfalls tun alle Familienmitglieder – Meghan und Camilla ausgenommen – sehr leid, die alle irgendwie Opfer der Verhältnisse und ihrer eigenen Traumata sind und sich trotz ihrer großen Liebe zueinander gerade deswegen sehr verletzt haben. Man muss für alle tiefes Mitgefühl haben und hoffen, dass die Wahrheit bezüglich der womöglich korrupten Presse irgendwann herauskommt und sie dann auch noch jemand zum Wohle der gesamten Familie hören und akzeptieren will. Es wäre vor allem Harry zu wünschen, der seine Familie offenbar mehr braucht und liebt als diese ihn, auch wenn mir sein Vater ebenfalls sehr leid tut, der familiär offenbar zwischen allen Stühlen sitzt und sicher Harrys Bestes wollte und nach seinen Möglichkeiten alles versucht hat, was aber trotzdem – so scheint es – für Harry in seiner schwierigen Situation offenbar zu wenig war.
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Am höchsten bewertete kritische Rezension

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Amazonkunde
3,0 von 5 SternenIch frage mich ernsthaft ...
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 12. Januar 2023
... wie es am bereits am 10.01.2023 zig Bewertungen für ein Buch geben kann, das doch an diesem Tag erstmals erschienen ist?? Ich hatte es bei Amazon vorbestellt und es am 10. Januar auch sofort geliefert bekommen, es aber bestimmt nicht schon am ersten Tag soweit gelesen, dass ich mir eine Rezension erlauben könnte. Nach zwei Tagen bin ich erst auf Seite 155, denn man ließt ja nicht acht Stunden am Stück. Bis hierher finde ich die Übersetzung bzw. die Syntax stellenweise einfach nur grauenhaft und keinesfalls so flüssig zu lesen, wie manche "Rezensenten" behaupten. Da musste wohl schnell rangeklotzt werden, so dass nicht einmal die Zeit blieb, eine Satzstellung zu erarbeiten, die den Regeln deutscher Grammatik entspricht. Zudem fehlt hin und wieder das ein oder andere Wort - gut man kann es sich erschließen - doch man hat das Buch ja nicht zum Schnäppchenpreis gekauft. Aber Qualität interessiert die Verlage heute ja kaum noch. Hauptsache Masse.
Es war mir hier nur kurz ein Bedürfnis, auf die doch recht frühen Bewertungen einzugehen. Den Inhalt kann ich noch nicht abschließend rezensieren, doch bis hier her erzählt er Dinge aus dem Familienleben der Royals, die man in einem Königshaus des 21. Jahrhunderts nicht mehr erwarten würde: das Verbeugen vor einer Statue Königin Victorias, die unfassbare Inkompetenz einen Jungen zu trösten, der seine Mutter verloren hat, eine Oma, die sich nicht umarmen lässt, ein Internat, in dem "Matronen" ihrem adeligen Klientel beim Haarewaschen ein Minimum an sonst nirgends erhaltener körperlicher Zuwendung zukommen lassen und ein Zweitgeborener, dem schon früh klar gemacht wird, als potentieller Nierenspender für den Thronfolger geboren worden zu sein.
Man kann dem "Ersatz" nur wünschen, mit diesem Buch wenigstens zu erreichen, dass die Presse überall auf der Welt das Recht entzogen bekommt, Menschen auf Schritt und Tritt zu verfolgen - auch wenn sie sogenannte Personen des öffentlichen Interesses darstellen. Irgendwo muss es eine Grenze geben, die Menschen, die nichts verbrochen haben, erlaubt, ein Privatleben zu führen.
Eine Meinung habe ich mir schon ab Seite 155 bilden können: Schafft die Monarchie ab.
Die tiefen Einblicke in diese Welt sind im Prinzip fünf Sterne wert, aber die zum Teil aus dem Englischen übernommene Satzstellung gibt einen Punkt Abzug, die fehlenden Wörter einen weiteren. Hin und wieder wäre auch eine Fußnote mit erklärenden Anmerkungen angebracht.
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Aus Deutschland

Heike Dilger
4,0 von 5 Sternen Aufwachsen in der Royal Family
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 4. März 2023
Verifizierter Kauf
Ich gebe vier Sterne, da das Buch, einen Blick hinter die Kulissen des Königshauses wirft und zum ersten Mal von einem Mitglied der Familie selbst stammt. Ich äußere auch eigene Gedanken zur Gesamtsituation. Den 5. Stern gebe ich nicht, da Prinz Harry beim Erzählen "seiner" Geschichte viele Dinge erwähnt, die er sich hätte sparen können, z. B. seine Erfrierungsepisode oder den andauernden Kampf seines Vaters gegen dessen Rückenprobleme und dessen eigenes Kindheitstrauma, an welches ein beschädigter Teddy erinnert, den sein Vater überall mit sich hin- tragen soll. Statt Mitgefühl mit seinem Vater zu haben, scheint es Harry nichts auszumachen, diesen als schwaches Mobbing-Opfer zu präsentieren, welches sich offenbar bis heute nicht von den Attacken erholt hat. Auch dass Harry sagt, dass er aufgrund seiner eigenen besseren körperlichen Fitness ein besserer Vater sei als Charles, weil er so mit seinen eigenen Kindern besser Ball spielen könne, ist lächerlich und geht unter die Gürtellinie. Somit unterstellt er seinem Vater schlimmere als nur orthopädische Gesundheitsprobleme, die womöglich dessen Regentschaft gefährden könnten. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist für mich das Kernstück des Buches, nicht so sehr der tragische Tod der Mutter, der für alles andere wohl nur der Katalysator oder Auslöser war. Deswegen beginnt das Buch damit. Harry meint, dass er, weil er zu seinem Vater keine so starke emotionale Bindung gehabt habe, den Tod seiner Mutter nicht habe überwinden oder zumindest psychisch nicht soweit in den Griff bekommen können, dass ein halbwegs normaler Arbeitsalltag möglich gewesen wäre. Doch sein Vater regte sich schon gleich nach der Geburt über Harrys rote Haare auf - Ist Harry etwa gar nicht sein leibliches Kind? Charles hatte wohl zuerst seine Zweifel...- und dass er ein Junge war. Wie verletzend muss das für ein Kind sein, später solche Äußerungen des eigenen Vaters hören oder lesen zu müssen? In einer psychiatrischen Anstalt habe Charles gegenüber dem halbwüchsigen Harry außerdem gescherzt, ob er überhaupt dessen wirklicher Vater sein. Welch geschmacklose Entgleisungen. Über gewisse Dinge macht man einfach keine Scherze. Deshalb stellt Harry seinen Vater im Buch als seltsam, verschroben und auf sich fokussiert dar, ohne großes Einfühlungsvermögen in andere. Mit Harrys Trauma durch den Verlust seiner Mutter habe Charles aufgrund seines eigenen erlittenen Traumas nicht richtig umgehen können, sodass es trotz aller gegenseitiger Zuneigung eine tieferliegende Distanz zwischen ihnen gibt. Zudem ist Harry charakterlich seiner Mutter ähnlicher als seinem eher reservierten Vater. Harry hat außerdem sehr wohl begriffen, dass sein Vater die Regeln für ihre Vater-Sohn-Beziehung festgelegt hat, sowohl beruflich als auch privat, d. h., Harry hat sich sein ganzes Leben gehorsam nach anderen ausrichten müssen. Er musste nach den Vorgaben des Königshauses schlichtweg in jeder Situation funktionieren, wie auch übrigens Charles in seiner eigenen Kindheit. Bei der Beerdigung seiner Mutter brach Harry in der Kirche weinend zusammen und hatte ein schlechtes Gewissen, gegen das Familienmotto, keine Gefühle zu zeigen, verstoßen zu haben. Harry musste nach dem lieblosen Ehekrieg und Scheidung der Eltern und dem Unfalltod seiner Mutter später dann kompromisslos Camilla als zweite Ehefrau seines Vaters akzeptieren, was so eigentlich schier unmöglich ist. Harry steht also das ganze Leben in emotionalem Konflikt, weiß er doch, dass das Glück seines Vaters mit Camilla das Unglück seiner Mutter war. Harry, der seinen Vater sehr liebt, freut sich zwar über dessen Glück, doch muss ihm das alles gleichzeitig als emotionaler Verrat an Diana vorkommen, der einzigen Person, die ihn als einzige übermäßig geliebt und verstanden zu haben scheint und sich nach ihm ausgerichtet hat. Charles hingegen ist bekannt dafür, keine geschäftlichen Termine zu verschieben, wie in der Presse mehrfach zu lesen war, auch wenn seine kleinen Söhne im Krankenhaus Eingriffe überstehen mussten. Charles kommt im Buch zwar schon als sehr liebevoller Vater rüber, aber eben immer nur solange, wie Harry dessen straffen Arbeitsplan und Camillas Bedürfnisse akzeptiert, was weniger oder keine Zeit für Harry bedeutete. Inwieweit sich solch ein Vater in seiner Handlungsweise dann nach den emotionalen Bedürfnissen seines Sohnes ausrichtet(e), kann man nur erahnen. Charles trage indirekt an Dianas Tod eine Mitschuld, weil diese sich nach dem Entzug des HRH-Titels auf Veranlassung von Charles eine eigene Security leistete, die offenbar nicht so qualifiziert war. Harry fiel ohne seine Mutter ersatzlos sein emotionaler Rettungsanker weg. Charles habe seinen Söhnen ferner verboten, in der Familie oder mit ihm über ihre Mutter zu reden. Erinnerung an Diana und deren Verherrlichung heißt aus Sicht von Charles ja Konfrontation mit seiner eigenen Mitschuld an der ganzen unheilvollen Entwicklung und Schmälerung von Camillas Ansehen und Status in der Öffentlichkeit. Der Vater entzieht sich somit in schwierigen Situationen, da aufgrund der eigenen Entwicklung konfliktscheu, und ist emotional für Harry nicht erreichbar. Charles weiß bestimmt, dass er, um Harry psychisch aus seinem Konflikt zu helfen, Camilla, die laut Harry einen Keil zwischen ihn und Charles getrieben habe, hätte aufgeben müssen, was bis heute nicht passiert ist. Nach 20 Jahren konnte Harry nun nicht mehr kleinbeigeben und schweigen. Harry, der seinen Vater früher öffentlich immer geschützt und ihm keine Schuld an seiner Erziehung gegeben hat, weil er um dessen eigenes Kindheitstrauma, das ihn Körperkontakt und emotionale Nähe viele Jahrzehnte eher hat meiden lassen, weiß, ändert in seinem Buch nun also plötzlich den Tenor gegenüber seinem Vater und stellt diesen an vielen Stellen bloß, weil er, wie Harry vielerorts gesagt hat, sich von seinem Vater im Stich gelassen fühlt. Charles habe Harry privat zum einen in Sachen Trauer- und Lebensbewältigung, zum anderen in seinem Kampf mit der Presse, die seine Mutter, so Harry, das Leben gekostet habe und nun Meghan bedrohe, aus Angst um sein eigenes Image nicht zur Seite gestanden. Das ganze Buch ist für mich nichts als ein großer Hilfeschrei, Harry möchte gehört werden, gerade von seinem Vater und seinem Bruder. Als Kind möchte er nach Dianas Tod seinen Vater mehr für sich haben, ohne Konkurrenz, und für diesen wichtig sein. Vor allem bei der kurz darauf durchgeführten Afrika-Reise klingt das an. Trotz Charles` Versagen als Vater in Harrys Augen hatte der Sohn die Hoffnung, das Verhältnis zueinander über die Jahre ändern zu können, was aber gescheitert ist, da der Vater sein Leben nicht ändern wollte oder konnte oder einfach Harrys „Sprache“ nicht verstand. In einen alten Video-Clip zu eben dieser Afrika-Reise sieht man, wie Harry ständig die Nähe und Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen sucht, der davon aber überfordert zu sein scheint und gestresst seine öffentlichen Aufgaben erledigen muss. Trotz allem bewundert und liebt Harry seinen Vater sehr und dieser ihn, auch wenn Charles seine Liebe wohl nicht immer nach Harrys Wünschen in einer bestimmten rein körperlichen Form zeigen konnte. Dieses Nicht-Erkennen dieser anderen Form von Liebe vonseiten Harrys hat wiederum Charles sehr verletzt, der lieber in Briefen seine Gefühle ausdrückt als face-to-face, so Harry. Für das Verraten dieser so gut gehüteten Familiengeheimnisse in seiner Biographie „Spare“ bzw. „Reserve“ führt Charles trotz seiner tiefen Liebe und Geduld mit Harry nach zwei langen Jahren den „Froxit“ durch. Wegen Harrys Beleidigungen hinsichtlich Camilla? Hat Charles seinen Sohn für seine zweite Ehefrau geopfert? Das würde allerdings nicht für ihn sprechen. Ich denke, Vater und Sohn sind durch Diana, Camilla und durch Meghan voneinander getrennt und entfremdet worden. Harry beschreibt Camilla als böse Stiefmutter, die ihn geopfert habe, um für sich gute Presse zu erhalten, und die das „lange Spiel“ spiele, um sich die Macht der Krone zu sichern. Die jüngsten Entwicklungen im Königshaus zeigen wohl, dass Harry da zumindest nicht ganz unrecht hat, ist doch die Krönung ganz auf Camilla und ihre Kinder und Enkel abgestimmt. Auch, dass sie gegen den Willen der verstorbenen Elizabeth II. den Titel „Queen“ erhalten und der Zusatz „Consort“ gestrichen werden soll, spricht dafür. Ziehen nun Camillas Nachkommen in die königlichen Schlösser ein und erhalten Titel? Dass Charles jahrzehntelang Camillas Nachkommen in Fonds unterstützt und zu Harry dann gesagt hat, dass bei einem jährlichen Millioneneinkommen kein Geld für die Unterstützung Meghans da sei, dürfte Harry somit seltsam vorgekommen sein. Camilla darf sich nicht in Charles' Beziehungen zu seinen Söhnen einmischen, was sie aber wohl mehrfach getan hat. Und Charles, selbst schwach, hat Camilla freie Hand gelassen. Das ist in meinen Augen verwerflich und macht ihn aus diesem Grund tatsächlich als Vater zum Versager. Die drei Ehefrauen von Vater und Söhnen, die auf Kosten ihrer jeweiligen Männer alle gegeneinander um Macht, Geld und die öffentliche Gunst kämpf(t)en, wollten aufgrund ihrer Stellungen am Hofe so für sich das Maximale herausholen, wodurch automatisch die Rivalität auch der Männer untereinander immer stärker wurde, so stellt es Harry zumindest dar. Dass an einem so traumatischen Todesereignis wie bei Diana die Familie zerbrochen ist, liegt nicht am Ereignis selbst, sondern am Umgang mit den schlechten Umständen der lieblosen, nur arrangierten Ehe von Harry Eltern. Die drei traumatisierten Männer konnten sich gegenseitig nicht richtig stützen und fanden erst Halt und Rettung bei ihren aufstrebenden, rivalisierenden Ehefrauen. William habe sich in den letzten Jahren seinem Vater jedoch immer weiter angenähert hat. Ob das wirklich nur institutionelle Gründe hatte, wie Harry meint, oder sich beide tatsächlich von der Persönlichkeit näher sind, kann man von außen nicht beurteilen. Doch William scheint Camilla halbwegs zu akzeptieren, was Harry nicht konnte und ihn bei seinem Vater somit nicht beliebt macht... Hat Harry aber an manchen Stellen seines Buches bewusst zu dick aufgetragen, um die Verkaufszahl zu erhöhen? Auch wenn nur 30% davon stimmen sollten, wäre es schon schlimm genug. Die britische konservative Presse hat das Buch zum Schutz der Königsfamilie jedenfalls gleich von vorneherein zerrissen und Harry als Lügner, Nestbeschmutzer und Verräter hingestellt. Die eigentlich interessanteste Frage daran wäre doch, ob das Königshaus tatsächlich die Presse für eine gute Berichterstattung instrumentalisiert, was ja dann gegen die Pressefreiheit verstieße, oder zumindest eine schlampige Büroarbeit aufzeigt, in der Leaks ohne Rücksicht auf Verluste passieren können. Beides kein Aushängeschild für solch eine wichtige Institution, die immer nur so gut ist, wie die Menschen, die dieser vorstehen. War Harry das Bauernopfer von Intrigen von Palastmitarbeitern oder Familienmitgliedern? Wurde er aufgrund von Insiderwissen zu gefährlich, weswegen man ihn zum Schweigen bringen wollte? Wer hat seinen Aufenthaltsort in Kanada an die Presse geleakt? Camilla habe Harry und Meghan jedenfalls schon früher empfohlen, nach Bermuda zu ziehen, um der Presse zu entgehen... Harrys Kritik an der Monarchie hat erst dann zugenommen, als die persönlichen Beziehungen zu seiner Familie zerbrachen. Hätten diese ihn gegen die Presse geschützt und sich richtig um ihn gekümmert, hätte er die für ihn als „Spare“ nicht so guten Gegebenheiten der Monarchie sicher eher hingenommen, um seiner Familie Glück und Dankbarkeit zurückzugeben. Doch Charles, William und ihre Frauen hatten anderes im Sinn, auch mit der Monarchie. Hätte solch eine Umgebung oder „Familie“ Harrys eh schon geringem Selbstwertgefühl und seinen psychischen Problemen auf Dauer genützt? Charles hätte sicher ohne Camilla seinen Sohn nie verloren, weil es sich dann für ihn eher gelohnt hätte, sich mit Harry und seinen Problemen auseinanderzusetzen und diese anzugehen. Doch durch Camilla hatte er seine feste Bezugsperson, mit der alles gepasst hat, und es war anscheinend nicht nötig für ihn, in viel anderes zu investieren. Charles ist Camilla hörig, weil sie ihm inmitten aller Probleme im Leben Halt gegeben hat, und er macht deshalb alles, was sie von ihm verlangt. Mit anderen Worten scheinen Charles` Lebensentscheidungen weniger von seinen Söhnen als von Camilla motiviert zu sein. Und Camilla ist sehr wohl mit den Presseleuten bekannt, die Harry öffentlich angegriffen haben. Von Harry hatte Charles in puncto Lebensbewältigung nichts oder nicht viel zu erwarten, stattdessen war Harry der Problem-Sohn, der seinerseits seinen Vater umso mehr gebraucht hätte, doch diese Zeit konnte oder wollte Charles nicht investieren. Harry beschreibt ja auch seinen Schmerz darüber, dass sich William und Charles nach ihren jeweiligen Hochzeiten immer weiter von ihm entfernt hätten und man sich fast nur bei öffentlichen Auftritten gesehen habe. Auch Harrys Konflikt mit William habe seit der Kindheit bestanden und verstärkte sich im Laufe der Jahre immer mehr. Dieser ist in allem besser als Harry außer im Sport. William konnte seinen Schmerz um Dianas Tod besser kanalisieren, sicher, weil er der Thronfolger ist und sich mehr auf seine Arbeit konzentrieren musste, zum anderen, weil er Kate hatte, die ihm, genauso wie Camilla Charles, geholfen hat. Doch in meinen Augen muss ein Elternteil erkennen, dass ein Kind sich zurückgesetzt fühlt und mit seiner Trauer nicht so gut zurechtkommt wie der ältere Bruder und nicht einfach darüber hinweggehen. Harry sagt im Buch ja, dass sein Vater sich sogar dafür bei ihm entschuldigt habe, ihm nicht früher die psychologische Hilfe zukommen gelassen zu haben, die Harry gebraucht hätte. Harry nimmt aber auch hier seinen Vater noch in Schutz. Ein erneutes Versäumnis der Erwachsenen, Harry klarzumachen, dass er als Zweitgeborener nicht zweite Wahl ist oder sein darf, jedenfalls nicht emotional. Williams Schlägerattacke auf seinen jüngeren Bruder im Streit um Meghan hat mich entsetzt, da man nie schlagen darf, egal, worum es in einem Streit auch geht. Mit Gewaltausbrüchen löst man keine Probleme, auch wenn man sachlich im Recht sein sollte. Was für ein fragwürdiges Licht wirft das auf den zukünftigen König von England? Das Buch zeigt ein Familiendrama auf, das mit einer jahrhundertealten Monarchie verquickt ist. Harry und Meghan wollten die Monarchie mehr an die heutige Zeit anpassen, allerdings zu ihrem eigenen persönlichen Vorteil, weswegen sie gehen mussten. Trotzdem denke ich, dass die offensichtlich gewordenen Probleme der Monarchie angegangen werden müssen, damit diese weiter fortbestehen kann. Sollte Harry mit seinen Vorwürfen Recht haben, wird das früher oder später eh herauskommen und die Monarchie sich selbst erledigen. Vor allem ist fraglich, ob man eine Königsfamilie als die erste Familie im Land und der Welt haben möchte, die im Innern so katastrophal ist, wo für den eigenen Vorteil betrogen, gelogen, verletzt und vernachlässigt wird. Das Spiel mit der Macht wird denjenigen auf die Füße fallen, die selbiger erliegen. Zeit ist geduldig. Seinen Vater konnte und kann Harry nicht ändern, der bleibt, wie er ist. Harry kann nur sich selbst ändern, was zwangsläufig seinen Weggang aus dem Königshaus und aus der Familie nach sich zog, wobei Meghan hierin als Trigger für das immer noch nicht verarbeitete Diana-Trauma diente und Harrys Minderwertigkeits- bzw. Unterlegenheitsgefühle seiner Familie gegenüber geschickt verstärkt hat, allerdings zu dem Zweck, um ihm deutlich zu machen, wie wenig er seiner Familie anscheinend bedeutet, als Spare, der für andere unliebsame Arbeit verrichten muss und dafür trotzdem wenig Geld und die schlechte Presse abbekommt, weil andere Familienmitglieder zum eigenen Vorteil bewusst gegen ihn leaken. Mit ihm kann man es ja schließlich machen, er ist ja privat und beruflich nichts wert, so Meghan, die Harry so geschickt zum eigenen finanziellen und sozialen Vorteil manipuliert hat. Doch das wäre nie möglich gewesen, wenn Harrys Probleme von der Familie, wie schon gesagt, die ganzen Jahre über ernstgenommen worden wären. Warum wollten sie ihm wohl nicht helfen? Weil sie selbst davon irgendwelche Nachteile gehabt hätten, die wir Außenstehende nicht kennen? An einem so dramatischen Fallout hat jedenfalls auch das Könighaus Schuld, nicht nur Harry und Meghan, wobei dieser von den Royals und der Presse die alleinige Schuld an dem Debakel zugewiesen wird, um sich nicht selbst mit Versäumnissen und Fehlern gegenüber Harry auseinandersetzen zu müssen. Meghan darf man wegen ihrer manipulativen Persönlichkeit aber nun keineswegs in Schutz nehmen, doch hätte sie ohne die schon bestehenden Konflikte in der Familie Harry, der ihre Liebe so sehr gebraucht zu haben schien, nie so komplett für sich vereinnahmen können. Das sollte einem Elternteil zu denken geben. Harrys daraus resultierende offene Rebellion gegen die Königsfamilie, welche ein großer Fehler war, hat ihm nun allerdings den Untergang gebracht, denn trotz allem hätte er still weggehen und den moralisch höheren Grund einnehmen müssen. Dann wäre vielleicht irgendwann eine Versöhnung möglich gewesen, aber so? Nun ist Harry zum tragischen Opfer seiner verletzen Gefühle geworden. Auch finanziell wird er immer gegen die Königsfamilie den Kürzeren ziehen, falls es einmal zu Prozessen kommen sollte. Man kann sich um Harry Sorgen machen, wie es mit ihm weitergeht. Denn wenn Meghan, seine angeblich so große Liebe, sich wegen ihrer Geldgier einmal einen reicheren Mann sucht und ihn verlässt, wird er untergehen, wenn ihn sein Vater nicht doch wieder aufnimmt, der hoffentlich bis dahin die Sprache seines Sohnes sprechen gelernt hat. Vielleicht blamiert sich Camilla ja selbst einmal in der Öffentlichkeit so sehr, dass sie für Charles auch nicht mehr tragbar ist. Ohne diese beiden Damen könnten Vater und Sohn wieder zueinanderfinden und neue Kraft schöpfen. Das Buch ist für die breite Öffentlichkeit deshalb aus den genannten Gründen sehr informativ und interessant und sprachlich gut geschrieben, da es ihr eine Möglichkeit bietet, das Drama und Kaspertheater einer der führendsten und hochrangigsten Familie der Welt aus nächster Nähe mitzuerleben. Daraus kann jeder seine Lehren ziehen. Für Harry selbst aber hat das Buch auf lange Sicht gesehen sein Schicksal besiegelt. Wie lange sich allerdings Charles & Co. mit ihren fragwürdigen Aktionen noch halten können, bleibt ebenfalls abzuwarten. Die ihnen von Harry zugefügte Schmach – ob zu Recht oder Unrecht – wird die ganze Welt jedenfalls nie wieder vergessen. Semper aliquid haeret. Abschließend sei gesagt, war es ein erschütterndes, aber sehr lesenswertes Buch, das jedoch trotzdem kritisch und mit Vorbehalt gelesen werden muss, da man um Harrys schlechte psychische Verfassung mit Erinnerungslücken weiß. Mir jedenfalls tun alle Familienmitglieder – Meghan und Camilla ausgenommen – sehr leid, die alle irgendwie Opfer der Verhältnisse und ihrer eigenen Traumata sind und sich trotz ihrer großen Liebe zueinander gerade deswegen sehr verletzt haben. Man muss für alle tiefes Mitgefühl haben und hoffen, dass die Wahrheit bezüglich der womöglich korrupten Presse irgendwann herauskommt und sie dann auch noch jemand zum Wohle der gesamten Familie hören und akzeptieren will. Es wäre vor allem Harry zu wünschen, der seine Familie offenbar mehr braucht und liebt als diese ihn, auch wenn mir sein Vater ebenfalls sehr leid tut, der familiär offenbar zwischen allen Stühlen sitzt und sicher Harrys Bestes wollte und nach seinen Möglichkeiten alles versucht hat, was aber trotzdem – so scheint es – für Harry in seiner schwierigen Situation offenbar zu wenig war.
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Christine Zacker
5,0 von 5 Sternen Beeindruckend ehrlich und absolut lesenswert: RESERVE ("Spare") von Prinz Harry
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 11. Januar 2023
Verifizierter Kauf
Ich habe mir das Buch - so aus alter royaler Verbundenheit ;-) - um kurz nach Mitternacht runtergeladen. In der Erwartung, nichts so wahnsinnig Neues oder gar Interessantes zu finden. Aber reinschauen wollt ich eben doch schnell - und aus der Hand gelegt hab ich's dann am Morgen um 8 (da hatte ich 93% "geschafft" und mir fielen die Augen einfach zu.)
Mit anderen Worten: fesselnd geschrieben. Stimmig im Aufbau und berührend, sehr berührend.

Ich weiß selbstverständlich, dass ein Ghostwriter mitgewirkt hat.
Dennoch finde ich es beeindruckend, wie gut das Buch geschrieben ist, mit welcher Offenheit Prinz Harry mit den Traumata seiner Kindheit nach dem Tod seiner Mutter und jenen aus den Kriegseinsätzen umgeht.

Harry hat das Buch in drei Teile gegliedert: Kindheit/Teenagerzeit, Militärdienst und das Privatleben mit eigener kleiner Familie. Dem gegenüber steht immer die "große" Familie, die eigentlich eine Institution ist, in der ein ganz normaler familiärer Umgang miteinander nicht möglich zu sein scheint. Körperliche Nähe gab/gibt es kaum - und wie sehr muss das die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit beeinträchtigt haben (und auch die anderer Familienmitglieder bis hin zur kürzlich verstorbenen Queen).

"The Crown" ist zwar keine Doku, zeigt aber doch ziemlich gut, was auch Harry erlebt und berichtet: starre und teilweise absolut nicht nachvollziehbare, ja lächerliche Regeln (etwa dass man die Queen zu fragen hat, ob man mit Bart heiraten darf. William musste sich als "heir" rasieren, Harry als "spare" durfte Bart tragen), die das Alltagsleben der Royals denn doch als nicht ganz so easy peasy zeigen. Jeder von uns würde aufbegehren - die Mitglieder der königlichen Familie müssen sich beugen (oder gehen, wie Harry es tat).

Die ganz normalen Geschwisterrivalitäten "bei Königs" - sowohl zwischen William und Harry als auch zwischen den "Kindern" der Queen und deren Ehepartnern/Angehörigen - beschreibt Harry ausführlich. Und sie sind im Grunde genauso, wie es wohl in jeder Familie zugeht. Keinesfalls mit der Intention "die anderen sind immer die Bösen" (wie behauptet wird), sondern durchaus schonungslos mit sich selbst. Nicht voller Selbstmitleid, sondern nachvollziehbar sowohl aus der Sicht des Kindes wie des Teenagers und erst recht des Erwachsenen.
Das alltägliche Leben sieht bei den Royals trotzdem komplett anders aus als bei "Normalbürgern". Der Käfig ist zwar golden, aber es bleibt trotzdem ein Käfig.
Keiner von uns kann sich nur annähernd vorstellen, wie es ist, 24/7 beobachtet werden, ständig von Paparazzi belagert, in einem Terminplan steckend, aus dem man nie ausbrechen kann und darf. Und dabei stets ein royales Lächeln zu zeigen. Selbst wenn man - wie Harry ebenfalls beschreibt, und das ist erschütternd! - als 12jähriger, starr vor Schock und dem noch gar nicht realisierten Kummer über den Tod der Mutter, gezwungen wird, Hände zu schütteln und anderen, fremden Trauernden damit Trost zu geben. Diese Bilder haben wir wohl alle noch vor Augen...

Harry verschweigt nicht, dass Drogen und Alkohol auf seiner wohl wirklich verzweifelten Suche nach der eigenen Gefühlswelt (auch nach den Kriegseinsätzen, die niemanden unberührt lassen) eine Rolle spielten; das macht seine Geschichte in meinen Augen absolut glaubhaft. Er nimmt dieses wilde Leben nicht auf die leichte Schulter, beschreibt jedoch genau, dass er einfach *irgendetwas* fühlen wollte - und das konnte er im Grunde bis zur Therapie nicht, die er endlich mit über 30 begonnen hat. Nun wird ihm genau dies unter anderem von der Familie vorgeworfen, wie er in einem Interview mit Stephen Colbert erzählt: dass er nämlich in einem "Kult der Psychotherapie" stecke. Die Therapie, das sagt er allerdings auch, war für ihn die einzige Chance, nach Jahrzehnten überhaupt "normal" empfinden zu können - und daraus seine Konsequenzen zu ziehen, nämlich ein eigenes, einigermaßen selbstbestimmtes und tatsächlich privates Leben zu führen.

Wie Harry in dem Interview in Colberts "Late Show" ebenfalls sagt: Jeder Mensch kennt wohl Verlust und Trauer in der einen oder anderen Form. Jeder geht damit anders um.
Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die solche Gefühle einfach "wegdrücken" und erst als Erwachsene nach Jahren oder Jahrzehnten und nach einer entsprechenden Therapie in der Lage sind, überhaupt etwas zu fühlen, geschweige denn, mit ihren Gefühlen offen umzugehen. Es gibt Jugendliche, die ritzen sich, um etwas zu fühlen. Manche bleiben zeitlebens unfähig, Emotionen zu äußern - und ziehen damit Partner*in und Kinder in einen Teufelskreis, weil sie ihre Gefühlsarmut weitergeben und so die nächste Generation ebenfalls damit zu kämpfen hat.

Die britischen Medien, vor allem die Boulevardpresse, haben, wie stets, aus dem Buch selbstverständlich nur jene Details herausgefischt, die Verkaufs- und Klickzahlen bringen.
Dass das Ganze jedoch weniger eine Abrechnung mit der privaten Familie ist, wie dort kolportiert wird, sondern im Gegenteil eine mit den britischen Tabloids und dem Zwang der Windsors, die Royal Rota zu bedienen, das kommt in fast allen Medien meines Erachtens viel zu kurz. Die Kritik Harrys an diesen Medien, auch am mächtigen Rupert Murdoch kommt da nicht vor. Im Buch wird das jedoch sehr ausführlich geschildert.

Natürlich sind die oben erwähnten Details stets völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Als Beispiel nenne ich die 25 Toten, die Harry im Buch erwähnt und mit denen er sich angeblich "brüste" und damit nicht nur sich, sondern auch andere Militärangehörige konkret in Gefahr bringe. Genau vor zehn Jahren gab es bereits ein Interview, in dem Harry die Frage, ob er Tote zu verantworten habe, öffentlich bejaht hat. Jeder Soldat im Kriegseinsatz rechnet damit (soweit man das kann), töten zu müssen - und da entstehen Traumata, die aufgearbeitet werden müssen, um nach dem Einsatz wieder ein normales Leben zu führen.
Harry reflektiert sehr genau und ausführlich, was während und nach den Einsätzen in ihm vorgeht. Er versucht, seinen inneren Zwiespalt zu erklären und bringt dem Leser nahe, dass jeder Soldat diese Zerrissenheit kennt, verarbeiten muss und damit meist alleingelassen wird. In Harrys Worten: "Ich habe das so ausführlich geschrieben, weil es uns Veteranen allen so geht, und weil das Wissen darum, dass man nicht alleine damit ist, vielleicht den einen oder anderen Selbstmord verhindert." (aus dem Interview mit Colbert).
Beide Militäreinsätze Harrys mussten übrigens abgebrochen werden, weil bekannt wurde, dass und wo er vor Ort ist. Öffentlich gemacht durch genau jene Medien, die jetzt scheinheilig behaupten, seine Äußerungen im Buch würden andere gefährden.

Fazit: Ich finde, das Buch lohnt sich. Gerade auch deshalb, weil endlich mal jemand von den Royals die eigene Geschichte berichtet. Und nicht irgendwelche ominösen und bestimmt nicht uneigennützigen "Quellen aus dem Palast". Es wäre interessant, die andere/n Seite/n zu lesen. Wird nicht passieren, fürchte ich, denn es gilt das royale Motto "never complain, never explain".
Gut, dass Harry diesem Motto nicht mehr folgt. Nur so konnte und kann er Deutungshoheit über seine eigene Geschichte behalten. Und nur so entscheidet er, was wann privat bleibt und was eben nicht.
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LaLuna
5,0 von 5 Sternen Allen medialen Lästerungen zum Trotz: Ein gelungenes, zutiefst persönliches und interessantes Buch!
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 10. Januar 2023
Verifizierter Kauf
Positiv überrascht bin ich vom flüssigen und sehr gut lesbaren Stil, sowie der angenehm nahbaren persönlichen Erzählweise und Aufrichtigkeit, die diese Autobiografie prägt. - Ich habe mir dieses Buch nicht aus Skandalinteresse gekauft, sondern weil ich eine gewisse Sympathie für Prinz Harry hege, der wie seine Mutter von der königlichen Familie nicht verstanden, nicht als Person akzeptiert und der Presse zum Fraß vorgeworfen wurde. Bei vielen Leuten hat die gezielte mediale Beeinflussung auch entsprechend gefruchtet, und ich finde es reichlich absurd, wenn sich jemand tatsächlich dieses nicht gerade billige Buch kauft, um es dann zu zerreißen, es als banal und irrelevant oder Schlimmeres abzutun. Wer sich nicht für den Menschen hinter der royalen Fassade interessiert, wer nur schwarz-weiß Geschichten gelten lässt, das sollte einfach die Finger von diesem Buch lassen. Hier hat jemand seinem Herzen Luft gemacht und sich viel persönliches Leid von der Seele geschrieben. Wer dieses Buch nicht mit seelischer Beteiligung lesen kann, hat das nicht verstanden und will es auch gar nicht wissen, so wie es wohl auch die aktuelle königliche Familie tut. Das ist zumindest meine Sicht der Dinge.
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Ute L.
5,0 von 5 Sternen Tiefgründig und ehrlich
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 22. Januar 2023
Verifizierter Kauf
Eigentlich lese ich keine Biographien, aber diese war mir wichtig und es war die richtige Entscheidung. Jedem, der dieses Buch gelesen hat und dann vergleicht, was die Presse daraus macht, müsste klar sein was er glauben kann und was nicht.

Ich weiß nicht, wie man darauf kommen kann, dass Prinz Harry sich als „Opfer“ darstellt. Er hat nun mal die Dinge, die er in seinem Buch beschreibt, erlebt. Er hat im Alter von 12 Jahren seine Mutter verloren – Fakt. Er war im Krieg in Afghanistan und musste in Ausübung seiner Pflicht auch töten – Fakt. Es sind Beziehungen zerbrochen, weil seine Freundinnen den Druck der Presse nicht aushielten – Fakt.
Er erzählt sein Leben, seinen Schicksalsweg und beschreibt wie es ihm dabei seelisch ging. Wo bitteschön macht er sich damit zum Opfer?

Da wird gelästert, dass er inzwischen ja endlich mal mit dem Tod von Diana abgeschlossen haben müsste. Wer so etwas von sich gibt hat so eine Trauer noch nicht erleben müssen, oder ist gefühlskalt, oder beides. Wenn man einen geliebten Menschen verliert schließt man irgendwie nie damit ab. Das begleitet einen immer und besonders, wenn es die eigene Mutter ist und wenn sie einem auch noch auf so tragische Weise genommen wird und das alles im Alter von 12 Jahren. So etwas prägt einen dauerhaft. Da sagt man nicht einfach „Kapitel abgeschlossen – auf zum nächsten Lebensabschnitt“.
Mir tat es damals sehr leid zu sehen, wie die Jungs hinter dem Sarg ihrer Mutter laufen mussten, was ich aber am Schlimmsten daran fand war, dass sie nicht weinen durften. Ein Mitglied des britischen Königshauses hat keine Gefühle zu zeigen, egal in welcher Situation und egal wie alt bzw. jung. Warum denn nicht zum Kuckuck?

Der nächste Vorwurf: Prinz Harry hat das Buch des Geldes wegen geschrieben. All den Vertretern diese These empfehle ich mal das zweite Blatt des Buches aufzuschlagen. Da wird in einem 10 Zeilen großen Absatz erklärt, dass Prinz Harry mit den Einnahmen aus dem Buch Wohltätigkeitsorganisationen unterstützen wird.

Prinz Harry hat absolut das Richtige getan dieses Buch zu schreiben. Bei all den Lügen und Verdrehungen von Tatsachen durch die Presse und die fehlende Unterstützung seiner Familie dem Einhalt zu gebieten, blieb ihm ja wohl gar keine andere Möglichkeit, der Welt seine Sicht der Dinge zu erzählen. Erklärungen durch den Palast wurden abgeschmettert, Interviews kann man zusammenschneiden oder aus dem Zusammenhang reißen. Bei einem Buch geht das nicht. Was da steht das steht.

Was die „vernichtenden Angriffe auf Mitglieder seiner Familie“ angeht, kann ich auch nur wieder sagen: er hat Tatsachen wiedergegeben. Denn dass Vieles, das zu lesen war (und noch ist) bewusst durch Mitglieder seiner Familie an die Presse gelangt ist, darüber müssen wir wohl nicht diskutieren. Es steht ja immer schön dabei „ein Insider hat berichtet“ oder „aus zuverlässiger Quelle“. Wer sind denn die ganzen Insider und zuverlässigen Quellen? Das können niemals alles schwatzhafte Bedienstete sein die da aus dem Nähkästchen plaudern. Die hätten hochkant ihre Stellung verloren. Es sei denn, die königliche Familie hätte die Lügenverbreitung gebilligt. Nichts anderes erzählt Prinz Harry in seinem Buch. Also eine weitere Tatsache – ein weiterer Fakt. Was ist daran falsch? Was ist daran verwerflich?

Mir ist schon klar – eingefleischte Royalisten sind der Ansicht so etwas macht man nicht. So etwas erzählt man nicht. Das muss man unter der Decke halten. Das wirft doch ein schlechtes Bild auf die Königsfamilie. Das befleckt doch die weiße Weste.

Ganz ehrlich – die ach so skandalösen Enthüllungen von Prinz Harry in seinem Buch waren für mich bestenfalls eine Bestätigung dessen, was ich schon lange davor oft vermutet habe. Das Königshaus hätte ihn wohl gerne zum Schweigen gebracht, aber er hat sich nicht einschüchtern lassen und das ist ein Glück für ihn und seine Familie.
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Wolfgang S.
5,0 von 5 Sternen Die Menschenwürde ist antastbar - zumindest für Royals
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 26. Januar 2023
Verifizierter Kauf
Wenn dieses gut zu lesende Buch eines klar macht, dann dass die Angehörigen des englischen Königshauses nicht in einem goldenen Käfig leben sondern vogelfrei sind. Hineingeboren in diese (völlig überflüssige) Monarchie, hat man das Spiel zwischen Palast und Volk respektive Presse mitzuspielen sonst wird man gestalkt, verleumdet, körperlich bedrängt, psychisch vernichtet. Man begibt sich de facto sämtlicher Persönlichkeitsrechte, weil wer auch immer befindet, dass das der Preis sei, der dafür zu zahlen ist. Wofür, fragt Harry zurecht in seiner Biografie. Er hat es sich nicht ausgesucht, Sohn eines künftigen Thronfolgers zu sein, ob ihm der Prunk der Schlösser, der Uniformen gefallen, bleibt unklar. Jedenfalls scheint er in bescheidenen Verhältnissen, in denen er auch am Hofe schon wohnen musste, nicht unzufrieden zu sein.

Ist den Kritikern eigentlich klar, wasses bedeutet von Kindheit an nie alleine zu sein, weil immer deine Bodyguards um dich herum sind? Die alles von dir wissen - während du nicht weißt, ob du ihnen vertrauen kannst, weil sie ja jederzeit für ein Zubrot der Presse was stecken können? Nein, das deutet Harry nicht an, aber es liegt ja auf der Hand, dass dem so ist.

Hat sich jemand überlegt, wie es ist als 30jähriger vom Wohlwollen und Scheckheft seines Vaters abhängig zu sein, weil man ja keinen eigenen Beruf erlernt hat, erlernen konnte, einen solchen nie ausüben könnte und es am Hof keinen eigenen Etat für die Enkel der Queen gibt?

So kann dann der liebevolle Vater auch einfach den Geldhahn zudrehen, das Sicherheitspersonal (6 Mio im Jahr) abziehen und dem Sohn das Messer auf die Brust setzen...

... und die Öffentlichkeit hat nichts anderes zu tun als es schändlich zu finden, dass Harry mit seiner Familiengeschichte Geld verdient.

Das Buch ist weniger eine Abrechnung mit der Familie als mit der Presse. Und diese geschieht zu recht, auch wenn er das Spiel nicht wird gewinnen können. Der Vorwurf an die Familie lautet, dass man ihn und Meghan den Medien zum Fraß vorgeworfen hat, um selbst in Ruhe gelassen zu werden. Das ist schäbig und dass man das Bedürfnis verspürt, endlich mal eine Gegendarstellung zu lancieren ist mehr als verständlich.

Warum gilt die Würde des Menschen nicht mehr für einen, der für seine Situation nichts kann und keine Chance hat, ihr zu entfliehen? Nur weil es ein gutes Geschäft ist?

Die Presse gehört in Umsetzung der europäischen Menschenrechte stark reguliert. Kein Recht mehr auf Veröffentlichung von Privaten, strenge Strafen und vor allem Schadensersatzzahlungen für Verletzung der Privatsphäre für Hausfriedensbruch und das, was normalerweise als Stalking eben ohnehin unter Strafe stünde. Öffentliche Termine können begleitet werden - privat ist privat auch für Royals - Hochzeiten und Beerdigungen und große Geburtstage einmal abgesehen.

Was man mit seiner Frau veranstaltet hat ist unmenschlich, verbrecherisch. Warum muss jemand das ertragen, weil er den Menschen geheiratet hat oder auch nur mit ihm zusammen ist, den er liebt.?

Will man tatsächlich jemand in den Tod treiben? Natürlich - gäbe ja wieder prima Schlagzeilen!

Das Buch ist sehr offen und ehrlich geschrieben. Harry schont sich nicht und deshalb ist er glaubwürdig.

Nach der Netflix-Serie ist es ein weiteres Augenöffnen für an sich untragbare Zustände. Wenn das der Preis für die Monarchie ist, gehört sie dringend abgeschafft.

Ich habe das Buch verschlungen - und ich war bis vor wenigen Wochen noch gar nicht an der königlichen Familie interessiert - aber natürlich scheininformiert, weil man ja den Berichten über sie kaum auskommt. Gut mal etwas aus der Sicht eines Betroffenen zu erfahren.

Silvia S.
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anka mohr
5,0 von 5 Sternen Grausam was Harry und Meg erlebt haben
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 30. März 2023
Verifizierter Kauf
Ich kann das Buch absolut jedem nur empfehlen.
Es ist grausam was man mit beiden angestellt hat. Im Vorfeld wurde ja schon Diana umgebracht von der Presse. Ich kann nicht verstehen dass es absolut keinen Respekt der dem eigenen Adel gegenüber gebracht wird. Dass die Bevölkerung so für dumm gehalten wird und das auch noch glaubt was über Harry und Meghan geschrieben wird. Man hat das Gefühl England hat nichts daraus gelernt nachdem Diana auf grausamste Weise gestorben ist. Ich bin froh dass die zwei ist geschafft haben jetzt so zu leben wie sie sich das gewünscht haben. Und die die alle meinen ach die schreckliche Meghan und der furchtbare Dumme Harry... Auf gar keinen Fall .es sollte sich jeder in die Situation setzen in der dieser junge Mann gelebt hat ,und nie leben wollte in dieser Situation. Ein Mensch der so traumatisiert war, nach dem Tod von seiner wirklich tollen Mama.
Ein Mensch der in Megan die Seelen Verwandte gefunden hat.
Und auf der anderen Seite ist er schutzlos ausgeliefert weil die Familie noch nicht mal zu ihm hält.
Stell dir vor du hast Kinder und du tust deine Kinder immer nur zurechtweisen und immer sagen dass es alles nie passiert, das ist grausam.
Und du weißt im tiefsten Inneren dass das was die Presse macht verkehrt ist und dass das ganz ganz schlimm ist. Und dir deine Familie sagt du bist selber schuld, also sich auch noch gegen dich stellt.
Ich habe genau das erwartet was ich in dem Buch gelesen habe es hat sich alles so bewahrheitet wie es wirklich ist. Dass man im tiefsten Sumpf etwas erfindet sucht und versucht Menschen bis zum Äußersten zu treiben dass sie sich umbringen oder sonstige in Farmen Lügen über sie behauptet nur damit sie durchdrehen.
Ich war wirklich entsetzt als ich dieses Buch gelesen habe über diese Menschen in England die sowas glauben und sowas toll finden.
Und die widerliche Presse die eigentlich dieses Land reagiert ,grausam.
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Mareike Kollenbrandt
5,0 von 5 Sternen Immer nur Ersatz für den Ernstfall…
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 16. April 2023
Verifizierter Kauf
Prinz Henry Charles Albert David, Herzog von Sussex, der Zweitgeborene des amtierenden Königs und seiner Exfrau Diana, Princess of Wales. Er war der Ersatzprinz, falls dem Thronfolger William etwas zustoßen sollte. Und das Gefühl der Zweitbesetzung verfolgt ihn, genau so wie der immerwährende Kampf mit den Medien und die Hilflosigkeit damit allein dazustehen. Noch heute macht Prinz Harry - zurecht, wie ich finde - die Medien für den Tod seiner Mutter verantwortlich. Lange hat es gedauert, bis er sich damit auseinandersetzen konnte. Ich weiß, dass viele dieses Buch verurteilen und glauben, dass hier jemand sein Aufmerksamkeitsdefizit bekämpft. Aber in erster Linie ist es eine Geschichte, die interessant zu lesen ist und einen nicht mehr los lässt. Wer bin ich zu beurteilen, was innerhalb einer Familie für Streitigkeiten vorherrschen. Zugegeben, es wären einfachere Streitigkeiten, wenn es nicht die Familie der Windsors wäre. Dann wären sie aber auch nicht so interessant. Einige Dinge scheinen übertrieben, einige wären vielleicht auch besser im Verborgenen geblieben, aber es gibt viele Dinge, die schlüssig erscheinen, außerdem Geschichten, die durch Harrys Erklärungen in einem ganz neuen Licht stehen. Schlussendlich hat er dem Königshaus den Rücken gekehrt, um seine eigene Familie zu beschützen, so falsch kann das nicht sein.
Ein packendes Leseerlebnis!
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Claus P. Gras
VINE-PRODUKTTESTER
5,0 von 5 Sternen Leben im Reserve-Bewusstsein
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 15. Februar 2023
Verifizierter Kauf
Es drängt zum Weiterlesen, denn immerhin umfasst es 507 Seiten Text, unterbrochen von wenigen Bildern und es fällt schwer, die ständig sich ankündigenden Erinnerungen an „Mummy“ als langweilige Mantren zu werten. Prinz Harry beschreibt in seinem Buch „Reserve“ seine ureigene Beziehung zu seiner Mutter, die als „Lady Di“ in der Erinnerung der neunziger Jahre eng verflochten ist. Gleichzeitig erzählt er munter, keineswegs geschwätzig, von seinen Alltagserlebnissen in der Schule, über die Beziehung zu seinem Vater Prinz Charles, dem heutigen König des Vereinigten Königsreichs, seine persönlichen Erfahrungen, Mitglied der Royals gewesen zu sein und schließlich auch, wie und warum diese Lebensbeichte den banal klingenden Titel „Reserve“. Für Prinz Harry war es eine tiefgreifende Erfahrung, zu Queen Elizabeth’ II. Lebzeiten die dritte Person in der britischen Thronfolge nicht nur sein, sondern auch den feinen, ständigen Schmerz zu ertragen, trotz aller royalen Umstände erst an dritter Stelle zu stehen, falls die ein Ernstfall in der britischen Thronfolge eingetreten wäre und er von jetzt auf nachher zum britischen König von England ausgerufen worden wäre. Denn ständig durfte er am Beispiel seines Bruders erfahren, wie viel besser es sei, direkter Thronfolger wie sein Bruder zu sein. Die feinen Behandlungsunterschiede innerhalb der royalen Familie, die er als Prinz Harry zu ertragen hatte, wie auch die royale Etikette, haben dies verlangt. Prinz Harry klagt darüber, dass er seinen Bruder wegen dieser Etikette, auch nie als Freund erfahren durfte und wenn sich beide, Harry und William in der Öffentlichkeit hätten begegnen sollten, niemals zeigen durften, dass sie miteinander verwandt sind. Das war für Prinz Harry immer nur schwer zu verkraften, wie es in der Lebensbeichte überzeugend zum Ausdruck kommt. In „Reserve“ leuchten die vielseitigen Facetten des royalen alltäglichen Lebens auf, stets immer aber unter der abbremsenden Prämisse des gravierenden Thronfolger-Unterschieds. Prinz Harry schreibt äußere Begebnisse mit einer unantastbaren Nüchternheit, die nur bei den fortlaufenden eruptiven Reminiszenzen an seine Mutter fragil werden. „Reserve“ ist eine Lebensbeichte und kommt nicht im grellen Yellow-Press-Jargon daher, sondern kann betroffen machen über die aufoktroyierte Lebensform die einem Jugendlichen sehr zu schaffen macht. Nicht glücklich ist bei dem dreiteiligen Buch, das kein Inhaltsverzeichnis darin erhalten ist, sondern dem Leser aufbürdet wird, den Suchdienst über Namen, Örtlichkeiten und Kapitelbegebenheiten selbst zu übernehmen. Doch wohl als bußfertiger Ausgleich wegen der im Buch vorgetragenen subtilen Einblicke ins royale Leben Großbritanniens. Trotzdem wünsche ich dieser Lebensbeichte gute Aufnahme bei Leserschaft. /cpg
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Gizmo
5,0 von 5 Sternen Good Job!
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 30. April 2023
Verifizierter Kauf
Ich hätte nie gedacht, dass mir das Buch letztendlich so gut gefallen würde. Hut ab dafür, sich ohne Rückhalt der Familie dem "never complain, never explain"- Prinzip zu widersetzen. Es ist eine harte Abrechnung mit der Presse und das völlig zu Recht, nicht nur in seinem Fall. Er scheint den Mut seiner Ma geerbt zu haben. Der oft erwähnte Ghostwriter hat sicherlich dazu beigetragen, dass es sich sehr flüssig liest und gut aufgeteilt ist. Dass er inhaltlich allzu viel beigetragen hat, wage ich zu bezweifeln. Es ist auch nicht so, als würde man William oder irgendwen nicht mehr leiden können, nur weil man das Buch gelesen hat. Es ist halt Harrys Sicht der Dinge und ich finde es gut, dass er uns einen Einblick in sein bewegtes Leben gewährt hat.
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Athene
4,0 von 5 Sternen Das Buch ist Medienkritik pur
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 21. Januar 2023
Verifizierter Kauf
Das Thema, das sich durch die ganze Autobiographie hindurchzieht, ist das Leiden unter den skrupellosen Nachstellungen der Medien. Das Drama beginnt mit dem Tod der Mutter, an deren Unfall die Journalistenjäger nicht unbeteiligt sind! Die Auseinandersetzung mit diesem Tod durchzieht das ganze Buch. Später lässt er sich einige Auszüge aus den Akten zu dem Unfall geben, er fährt in Paris durch denselben Tunnel und immer deutlicher wird, wie die Medienvertreter durch riskantes nahe auffahrendes Fahrverhalten und blendendem Blitzlichtgewitter zu dem Unfall massivst beigetragen, wenn ihn nicht sogar verursacht haben. Die offizielle Version von Dianas Tod wird ihm zurecht immer fragwürdiger; eine Neuaufnahme der Untersuchungen von höheren Kreisen unmöglich gemacht. Eine Andeutung des Warum ist in dem Buch auch zu finden.
Das aufdringliche Mediengehabe bis hin zum Tod eines Menschen geht acht Jahre nach Dianas Tod skrupellos weiter. Auf Schritt und Tritt wird der Leser Zeuge dieser widerwärtigen Bedrängnis. Und das Allerschlimmste, das Bedrückende dabei: die abgrundtiefe Verlogenheit dieser "Berichterstattung". Die Darstellung dieser vielen freien Medien-Erfindungen wird umso glaubwürdiger, als Prinz Harry absolut nicht mit Selbstkritik spart. Das Buch wirkt wie ein Stück Selbstbefreiung, indem er all seine Schwierigkeiten und Schwachstellen sehr offen und breit schildert. Aber zu diesen Schwierigkeiten und Nöten hat diese Pressemeute extrem beigetragen. Sie genießt sichtlich ihre Macht. Der Palast laviert sich durch, um gute PR für sein Überleben bemüht; jeder der Royals in gewisser Weise teils Einzelkämpfer, teils aber auch "Gegeneinanderkämpfer" in diesem PR-Konkurrenzdruck. Eine wahnsinnige Belastung, weil ja dadurch auch das Vertrauen in die Menschen, die ihn in nächsten Nähe umgeben, stark untergraben wird. Denn von dort kommen viele Indiskretionen. Und ein schnell verdienter Pound scheint sich finanziell für die Leute zu lohnen.
Es geht also in dem Buch nicht nur um das private Leben eines Royal, weil es das nur eingeschränkt gibt, sondern das Buch schildert intensiv ein Leben, das mit diesen Belastungen, Nachstellungen, Lügen und Verleumdungen, das mit diesem dreisten rücksichtslosen Machtgebaren irgendwie zurecht kommen muss. Das Buch ist Medienkritik pur. Die Medien haben aber nur diese Macht, weil eine Masse von Hornochsen ihnen alles glaubt. Deswegen wäre es gerade heute in dieser Zeit zu wünschen, dass gerade diese Naiven mit ihrer Mediengläubigkeit vielleicht durch diese Lebensdarstellung mal ihre Augen aufkriegen! Denn dieses Mediengehabe vergiftet heute das ganze öffentliche Leben!
Noch etwas: Prinz Harry ist selbst kein intellektueller Mensch. Das beansprucht er auch gar nicht; er gibt unumwunden zu, wie schwer er es mit dem Bücherlesen hat. Sein Bemühen, sein Versuch im britischen Militär eine Zeitlang DIE Bestimmung seines Lebens zu finden, zeigt, wie sehr er selber der Presse auf den Leim geht mit ihren Behauptungen, es ginge um Demokratie und Menschenrechte. Irak, Afghanistan - nichts wird mal genauer durchleuchtet auf seine Hintergründe. Der britische Imperialismus wird von Prinz Harry auf dem Niveau eines lieben guten Menschen in der Vergangenheit bedauert; seine Gegenwart im Irak und Afghanistan nicht ansatzweise gesehen. Sein Stolz, im Einsatz ein guter Patriot zu sein und seinen Vater darüber glücklich zu sehen, hat insofern auch eine peinliche Seite. Denn Prinz Harry tut mit seiner eigenen Mediengläubigkeit genau das, worunter er bei den anderen, weil es nun ihn selbst betrifft, leidet. Er ist ein royaler Vertreter dieses Systems, der aus den genannten Gründen darin sein persönliches Glück nur schwer finden kann.
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