Kundenrezension

Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 22. April 2014
Das dritte Buch unterscheidet sich von den anderen beiden. Während im ersten Teil bis auf den Einzug des Kängurus in die Wohnung des Kleinkünstlers so gut wie keine Änderung an den grundsätzlichen Voraussetzungen geschah, man die Kapitel quasi in willkürlicher Reihenfolge lesen konnte, hat sich bis zum dritten Teil eine durchgehende Geschichte entwickelt.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: das 1. Buch der Offenbarung, das 2. Buch der Offenbarung und einen Anhang.

[Achtung Spoiler]

1. Buch der Offenbarung:
Der Anfang war mir etwas zu langweilig und melancholisch. Da das Känguru zu Ende des Känguru-Manifests abgeschoben wurde, lebt Marc-Uwe wieder allein in seiner Berliner Wohnung und ist einsam.
Als das Känguru wieder auftaucht, ist es aber sehr ähnlich zum Prinzip der ersten beiden Teile. Das Känguru ist Kommunist und stellt als solcher den Kapitalismus in all seinen alltäglichen Auftritten in Frage, erklärt zum Beispiel einem Obsthändler, wie falsch es ist, dass er für seine Waren Geld verlangt und tut in einer Talkshow seine Meinung zum Unterschied zwischen linkem und rechten Terror kund:
"Doch, doch [...] Es gibt einen Unterschied. Die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos anzünden ist schlimmer. Denn es hätte mein Auto sein können. Ausländer besitze ich keine."
(Kling, Marc-Uwe: Die Kängur-Offenbarung. Der Känguru-Chroniken dritter Teil. Berlin 2014, S. 146)

2. Buch der Offenbarung:
Marc-Uwe und das Känguru reisen von Berlin nach New York, von New York nach Los Angeles, von dort aus (aus Kostengründen über Toronto, Brüssel, Seattle, Caracas und Toronto) nach Ho-Chi-Minh-Stadt, dann mit dem Schiff nach Patmos und zuletzt wieder mit dem Schiff von Patmos nach Australien. Hierbei überschlagen sich die Ereignisse teilweise, sodass es schwierig wird die Handlungen nachzuvollziehen. Es gibt aber immernoch den gleichen Humor und auch Informationen über die Vorgeschichte des Kängurus.

Anhang:
Der Anhang ist nicht mehr als eine Sammlung von Schriftstücken, die Anti-Terror-Anschläge dokumentieren. Diese sind selbstverständlich alle kreativ, überraschend, stilvoll und kreativ. Das "Nachspiel" ist ein würdiges Ende der Trilogie.

Fazit:
Ich bin durch diese Bücher (und die Hörbücher) ein großer Fan von Marc-Uwe Kling geworden. Der dritte Teil ist zwar besonders durch den durchgehenden Handlungsverlauf im zweiten "Buch" anders als die anderen beiden Teile aber nicht schlechter oder besser. Die Känguru-Offenbarung überzeugt mit ihrer kreativen und humoristischen Auffassung des Alltags eines Kleinkünstlers und eines Kängurus.
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