Also erstmal handelt es sich bei diesem Buch hier um eine Geschichte/Sage/Märchen, die Tolkien geschrieben und immer wieder umgeschrieben, hat. War sie in der ersten Version noch eher märchenhaft entwickelt sie sich später zu einer Art Geschichte oder Sage. Diese Geschichten an sich sind schon sehr schön, aber natürlich nicht Herr Der Ringe. Wer hier sowas erwartet, hat sich schlichtweg nicht genug mit dem Werk Tolkiens auseinandergesetzt. Der Herr der Ringe ist grandios, aber auch definitiv nicht der normale Stil von Tolkien, dieser war eher an alten Sagen angelegt in den meisten seiner anderen Bücher. Was Christopher Tolkien nun gemacht hat war diese unterschiedlichen Fassungen in einen Kontext zu Tolkiens anderen Werken zu stellen und diese fast schon Literaturwissenschaftlich gegenüber zu stellen, was ich als großer Tolkien Fan mindestens genauso spannend und interessant fand wie die Geschichte an sich. Ich bin begeistert von diesem Buch!
Wer hier nur einen Punkt vergibt, weil es sich nicht um einen Roman handelt, sollte evtl anfangen Klappentexte und ähnliches zu lesen, bevor er ein Buch kauft. Ich greife ja auch nicht wahllos in eine Obstabteilung und beschwere mich danach beim Supermarktleiter, daß ich eine Banane statt einen Apfel in der Hand halte.