Ein Dutzend Geschichten mit jeweils nicht mehr als 20 Minuten Länge, das ist konzeptionell definitiv eine neue Idee der drei Fragezeichen. Das heißt vor allem Konzentration auf das Wesentliche und Vielfalt der Themen. So ist das Trio Infernale dabei gefordert...
Nr. 1) ...einem Fan des Morgenlandes und Sammler alles Orientalischen dabei zu helfen, seinen Dschinn wiederzufinden ("Die Geisterlampe" - eher mittelmäßige Story, zu klassisch-einfach),
Nr. 2) ...einen Bankräuber durch Raum und Zeit zu verfolgen ("Dunkle Vergangenheit" - toller Quickie, spannend umgesetzt),
Nr. 3) ...ihre gesamte humanistische Bildung bei der Beendigung einer Entführung aufzubieten ("Entführt" - eine Folge wie aus der guten alten Zeit mit einer unvergleichlichen Schlusspointe),
Nr. 4) ...einer spanischen Einwandererfamilie beizustehen ("Eagle Ranch" - selbstironisch von Bob erzählt, wenngleich auf Dauer etwas langatmig),
Nr. 5) ...der Ursache eines geheimnisvollen Hilferufes auf den Grund zu gehen ("SOS"- ein Stück gänzlich ohne Besonderheiten),
Nr. 6) ...einem grauen Ungeheuer zu entkommen ("Der graue Dämon" - mehr Vorfall als Fall, handelt es sich hier um einen Alleingang von Peter, der auch selbst erzählt: intensiv, aber nur mäßig originell),
Nr. 7) ...das Erbe einer Klavierlehrerin ausfindig zu machen ("Das Lehrstück" - eine gute Idee führt hier zum Ziel, schön erdacht),
Nr. 8) ...einer Erpressung auf die Spur zu kommen ("Das Rätsel der schwarzen Nadel" - spannend),
Nr. 9) ...das merkwürdige Verhalten ihres Super-Papageis Blacky zu entschlüsseln, bekanntlich ja eine Starenart namens Beo, engl. Mynah ("Der verschwundene Superstar" - großartiges Stück, in dem Blacky mal wieder eine Hauptrolle spielt inklusive einer erhebenden Reminiszenz an die legendäre Folge Nummer Eins),
Nr. 10) ...in der fernen Zukunft den Lohn ihrer langjährigen Detektivleistungen entgegenzunehmen ("Manches verlernt man nie" - erzählt von Justus in einer herrlich selbstironischen Inszenierung, die vielleicht auch die Frage beantwortet, wie lange die Drei uns noch erhalten bleiben werden...),
Nr. 11) ...in Gates` Motel einzuchecken ("Psychomoon" - Namensähnlichkeiten zu Klassikern der Filmgeschichte sind durchaus beabsichtigt) und last but not least
Nr. 12) ...den kriminellen Zombie-Bruder von Santa Claus und seine Gang zu verfolgen ("Jagd auf den Weihnachtsmann" - nette, unaufregende Winterfolge mit unvermeidlichem Schlusslacher und sogar mit Weihnachtsbotschaft).
In diesen 12 Kurzgeschichten nehmen sich die Drei-Fragezeichen-Macher ganz neue Freiheiten und schöpfen ihr kreatives Potenzial voll aus, mit anderen Worten, sie "spinnen nach Herzenslust ab". Das gelingt ihnen oft genug einmalig witzig, ideenreich und mit einem überzeugenden Gesamtergebnis. Das soll noch einer sagen, sie hätten es nicht mehr drauf.