Kundenrezension

Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 25. Februar 2023
Nach dem fesselnden Büchern "Unterleuten" und "Über Menschen" war der neue Roman irgendwie Pflicht für mich, aber so hat er sich leider über weite Strecken auch angefühlt. Der Konflikt zwischen der geerdeten Landwirtin in Brandenburg, die jeden Tag um ihren Biobetrieb kämpfen muß und dem "enthobenen" politisch korrekten immer gendernden Stadtmenschen in Hamburg ist mir leider irgendwie zu seicht. Ich sehe mich und die meisten Menschen da einfach weder auf der einen noch der anderen "Seite". Ich bin auch ein Stadtmensch (geworden) und in verschiedener Form aktiv dabei meinen Beitrag für weniger CO2 Emissionen zu leisten und kaufe mein Fleisch und Käse bei Direktvermarktern, aber sehe nicht, wo die * und : wirklich hilfreichen wären (ein Doppelpunkt über dem i wäre ästhetischer, neulich mal gesehen ...) um Geschlechtsthemen voranzubringen und Vorurteile abzubauen und mir rutscht als 54 Jährigem auch schon mal aus meiner Kindheit ein "Negerkuß" raus ... Ich fände es daher wesentlich spannender, wenn als Gegenpart der sympathischen Menschen auf dem Land nicht immer nur irgendwelche überzeichnete männliche Wesen aus der Großstadt auftreten würden, sondern auch mal die "mir doch egal, wie es mit dem Klima weitergeht, ich hab immer ne gute Ausrede, dank BILD und RTL" Leute in Frage gestellt würden und die Bequemlichkeit, die uns alle mehr oder weniger prägt. Oder vielleicht mal als Gegenklischee eine alleinerziehende Mutter aus dem Westen, die trotz ihrer Alltagsprobleme was bewegen will, die Heldin des Buchs sein darf.
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