Ich gestehe, ich bin Fan des Autors, seines Schreibstils, seiner Beobachtungsgabe. Ich habe dieses Buch bis in die Nacht zu Ende gelesen, da ich wissen wollte, die die Dramatik im letzten Drittel sich entwickelt. Das Buch, die Geschichte, wie immer bei Arenz, wunderbar. Jedoch bleibt immer, nach jedem Kapitel, dieser fade Beigeschmack. Weil die Handelnden hier alle ihre eigenen Egoismen leben. Der eine, weil er lieber in einer F***beziehung mit einer zwar jungen hübschen, aber ansonsten eher naiv, treu doofen Frau ausharrt, sich dann von einer reiferen, Älteren in den Bann ziehen lässt. Die andere, weil sie durch viele Verletzungen keinen neuen Mann in ihr Leben lassen will, aus Angst, und dann, weil ein Jobangebot weit weg lockt, Achtung, wieder das Ego!, fadenscheinige Gründe sucht, wieder mal davon zu laufen, wenn es tiefer wird. Jaja, die Egos der Menschen sind das Problem der heutigen Zeit, man will alles, jeden, sofort. Da nützen auch Betrachtungen der Natur, der Umwelt, der Vögel drumherum nichts, wenn man doch aus den eigenen Mustern kaum rauskommt. Die Geschichte hakt insofern, als sie nicht tiefer geht, und dem eigentlichen Kern der Probleme der Akteure auf den Grund geht, der Überwindung des eigenen Egos. Schön zu lesen, aber es bleibt ein fader Beigeschmackt.