Noch einen Tag – dann, glaubt Cornelia, hat ihr Martyrium ein Ende, dann zieht sie mit Astrid, ihrer sechsjährigen Tochter, aus ihrem Haus aus und kann Hans, ihren gewalttätigen Mann, endlich verlassen. Doch am Morgen findet sie Hans tot im Gästezimmer. Emma Sköld, hochschwanger und sehr ehrgeizig, übernimmt den Fall: Für sie ist Cornelia die erste Verdächtige, doch es gibt auch eine andere Spur: Die kleine Astrid will in der Nacht einen Mann neben ihrem Bett gesehen haben, der sie gestreichelt hat ... Packend und atmosphärisch – der neue Bestseller aus Schweden. So der Klappentext.
Offenbar ein Erstling und Beginn einer Reihe, den ich eben gerade nicht packend und atmosphärisch finde.
Die hochschwangere Protagonistin Emma ist erstmal gerade im zweiten Monat, von hochschwanger keine Rede. Sie wird von ihrem Ex Hugo gestalkt und führt nun eine seltsame Beziehung mit dem smarten Makler Kristoffer –Beziehungsprobleme.
Ihre Schwester Joesfin, Inbegriff der fürsorglichen Familienfrau, betreut nebst ihren drei Kindern zeitweilig als Tagesmutter auch Astrid und muss feststellen, dass ihr treusorgender Ehemann fremd geht – Beziehungsprobleme.
Cornelia, Einzelgängerin, Mutter der offenbar autistischen Astrid und beste Freundin von Joesfin, wird von ihrem wesentlich älteren, dominanten Mann Hans (Makler) misshandelt, wehrt sich aber jahrelang nicht – Beziehungsprobleme (die allerdings durch den Mord an Hans gelöst werden).
Das Maklerwesen spielt eine zentrale Rolle, ihm entspringen Opfer und Täter, ohne dass sich ein erkennbarer Zusammenhang zu dieser Tätigkeit ergäbe, und die Geschichte lebt von Beziehungsproblemen, seltsamen familiären Beziehungen, unnötigem, plakativem Sex und einer komplett unfähigen Polizei, hauptsächlich verkörpert durch die farblose, im Dunklen stochernde, vollkommen betriebsblinde Emma.
Zum Schluss wird dann noch ein Twist an den Haaren herbeigezogen, ein halbgarer Cliffhanger, der auf Band zwei hinarbeitet.
Fazit: Spannung und Atmosphäre fehlen völlig, verzichte auf Folgebände.