Am höchsten bewertete kritische Rezension
3,0 von 5 SternenSchwere Enttäuschung nach anfänglichem Begeisterungsfeuer!!!
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 19. April 2010
Ich schreibe hier keine Bewertung zu einem einzelnen Buch, sondern zu der ganzen Reihe
>>Das Lied aus Eis und Feuer<<... auch um anderen vielleicht eine Enttäuschung zu ersparen.
Diese Fantasie - Reihe zu lesen ist ein bischen, wie eine Fernsehserie zu schauen, die Anfangs richtig gut ist... dieses Niveau auch 2 weitere Staffeln hält und mit jeder weiteren Staffel sinkt dann das Niveau. (Schließlich kommt der gute George Martin ja auch vom Fernsehen.)
Jedes Kapitel wird immer aus Sicht eines Protagonisten geschildert. Anfangs war es schwer sich einzufinden in die vielen verschiedenen Handlungsstränge, deren Zusammenhang sich noch so gar nicht erschloss...es brauchte so etwa 150 - 200 Seiten des 1. Bandes, ehe ich heiß auf mehr wurde. Und ohne Frage hat George RR Martin eine angenehmen Schreibstil, der einen in Zeit und Atmosphäre entführen kann. Diese Weitschweifigkeit macht die Geschichte auch zu einem richtigen Epos und bis zum 5. Band hat meine Begeisterung auch angehalten. Man hungert darauf zu erfahren wie die Geschichte ausgeht.
Aber es werden einfach zu viele Handlungsstränge, die parallel laufen, und wenn einer dieser an einem spannenden Punkt endet ( wie man das bei Serien gerne auch macht ;-) ) Dann dauert es zusehends immer länger, bis die Protagonisten, für deren Geschichte man auf die eine oder andere Weise entflammt ist, wieder auftauchen. Und wenn sie es dann tun, dann hat man manchmal schon vergessen, worum es da vorher ging.... und was man dann will ist sowieso mehr von dem erfahren, was man gerade gelesen hat.
Besonders ab Band 7 und 8 verstärkt sich das, Weil einige Charaktere auf über 500 Seiten nur einmal oder überhaupt nicht erscheinen. Da stimmt die Balance einfach nicht mehr. Das macht auch der Anhang deutlich: in ihm werden über 65 Seiten nochmal alle Personen aufgezählt die in dem Roman vorkommen und zu welchen Adelshäusern sie gehören.
Auch gibt es viele Ideen und mögliche Entwicklungen, die dann einfach nicht mehr weiter verfolgt werden... an deren Stelle dann neu Protagonisten eingeführt werden. Wie gesagt...was gut begann verkommt immer mehr zu einer billigen Soap in der einem keine Idee zu billig ist um der Geschichte wieder eine neue Wendung zu geben, damit sie noch möglichst lange weiter läuft und man viele Bücher verkaufen kann. Notfalls kehren Tote als halbe Zombies wieder. (Da war bei mir dann Ende)
Es mangelt den Büchern einfach an Showdowns, an Höhepunkten. Die Spannende Frage was mit dem Königreich wird, oder was passiert mit der Bedrohung aus dem Norden werden einfach nicht geklärt. Man wird immer auf später vertröstet, und unbefriedigt zurückgelassen, es kommen immer nur neue Komplikationen, die weiteres schreiben nötig machen. Und im 8. Band war ich es dann leid und habe es mittendrin einfach weggelegt.
Ich finde es ist ein bischen wie beim Sex: Es kann wunderschön sein über längere Zeit eine Spannung aufzubauen und das Erreichen des Ziels zu verzögern, aber irgendwann muß es dann auch zum Höhepunkt kommen.