Rezension aus Deutschland vom 26. Juli 2017
Eigentlich lese ich gerne Rezensionen, verfasse aber selten eine. In diesem Fall möchte ich doch gerne mal einen Vergleich zwischen meinen bisherigen Haushaltshelfern und dem aktuellen ILife V5s Pro ziehen.
Die Kernfrage: Kann ein Gerät in der Preisklasse um 200 Euro mit den Platzhirschen zwischen 500 und 1000 Euro mithalten?
Die vorweg genommene Antwort lautet: Die meisten NEIN – der ILIFE V5s Pro ein deutliches JA!
Mit welchen eigenen Geräten habe ich verglichen: Vorwerk VR200 (Saugroboter), iRobot Roomba 615 (Saugroboter), Cleanmaxx (aktuelles rotes Modell; Saug-/Wisch), Fonzo (aktuelles Gerät; Saug-/Wisch-/UV-Sterilisation), iRobot Braava 390T (Wischroboter).
Allgemeines: Bei uns kommt auf 2 Etagen jeweils ein Sauger zum Einsatz. Im Wohnzimmer-/Küchen-/Vorraum-/Gäste-WC-Bereich werkelt der VR200,
im Dachgeschoß mit Schlafzimmer/Bad neuerdings der ILIFE. Die Reinigungsflächen betragen jeweils ca. 35m², Parkett oder Fliesen.
Bei diesen Belägen haben alle Roboter gute bis sehr gute Saugergebnisse (wenn sie denn mal liefen) erzielt.
Jetzt zum Einzelvergleich in der Disziplin SAUGEN:
Der iRobot Roomba ist (zugegebenermaßen) schon ein etwas älteres Modell, arbeitet noch mit einer Borsten-Mittelbürste und nach dem „chaotischen“ Prinzip.
Ein etwas grober Kollege, wenn es um die Erkennung von Möbeln und Hindernissen ging, relativ laut noch dazu.
Wir haben uns getrennt, da nicht programmierbar und sehr laut. Insgesamt ein zuverlässiger Roboter, aber m.M. nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Nachfolger: Cleanmaxx Saugroboter (das aktuelle rote Gerät hat anscheinend keine Typenbezeichnung), bezogen über einen TV-Sales-Kanal. Argumente damals: programmierbar, zusätzliche Wischfunktion, angeblich kein Anstoßen mehr. Die ersten beiden Geräte waren bereits defekt bei Lieferung bzw. gingen innerhalb von 3 Tagen kaputt. Das dritte Gerät schien (nach der Chaos-Methode)zu funktionieren, scheiterte aber immer an den Badezimmervorlegern (mussten also morgens immer beiseitegelegt werden), erkannte das Freihänger-WC nicht (hier legte ich ein „Hinderniss“ darunter, da er sich sonst wieder verklemmt hätte) und rumpelte ähnlich zum iRobot gegen alle Ecken und Kanten, die er finden konnte. Saugergebnis war allerdings verblüffend, wesentlich mehr als bei seinem Vorgänger. Lautstärke deutlich unter iRobot, ähnlich zum Vorwerk, doch was hilft's, wenn auch das dritte Gerät nach 2 Monaten keiner Muckser mehr macht?!
Wieder AMAZON-Rezensionen gelesen und diesmal dem „Exoten“ FONZO eine Chance gegeben. Optisch sehen viele Geräte heute ähnlich aus,
rund, viel Kunststoff, Bumper-Leiste vorne, etc. Argumente für diesen Kauf: programmierbar, großes Staubfach, zusätzlich Nasswischfunktion,
Sterilisation von Milben, etc. mittels blauem UV-Licht – also das Gerät mit den vermeintlich meisten Funktionen am Markt.
Mittlerweile hat man ja im Aufstellen und Programmieren Übung und der erste Probelauf mit Saugfunktion (nach Chaos-Prinzip) war angenehm leise, wieder Bad-Läufer weg, allerdings Toilette gut erkannt. Das Saugergebnis ebenfalls überraschend. Genauso , wie sein dritter Ausflug.
Diesmal meinte er wohl auch das Treppenhaus putzen zu müssen. Das Ergebnis: FONZO tot - Ein „1000-Teile-Saug-Roboter-Puzzle“ mit anschließender Retoure zu Amazon. Hier mein Dank für die rasche und vorbildliche Rückabwicklung.
Nun die Überlegung nochmal in einen vermeintlichen Billigheimer zu investieren. Letztendlich entschied ich mich für den ILIFE V5s Pro:
Programmierbar, zusätzliche Nass-Wisch-Funktion und viele zusätzlich mitgelieferte Verbrauchteile, wie Hepa-Filter, Bürsten und Mikro-Fasertuch.
Sollte eigentlich für die ersten Monate bis Jahre reichen. Die Bedienungsanleitung ist eher einfach gehalten, hier könnte sicherlich nachgebessert werden,
aber nichts was man mit etwas Erfahrung oder logischem Denken, nicht meistern könnte. Erster Probelauf: Großes Staunen. Das Gerät ist kaum zu hören, dagegen ist selbst der VR200 ein Krawallbruder. Nächste Überraschung: er meistert als erster unsere Badvorleger. 2 hochflorige Teppiche (Kleine Wolke)
und ein flacher Duschvorleger. Manchmal schlägt er zwar eine Ecke um, fährt aber trotzdem ohne zu murren über die Teppiche weiter und verrichtet weiter sein Werk (fairerweise: mit dem VR200 haben wir das noch nicht probiert). Dritte Erkenntnis: er stößt kaum irgendwo an!
Das Saugergebnis kann sich sehen lassen!!
Nun unsere beiden verbliebenen Sauger im direkten Vergleich.
Der VR200 arbeitet (oder versucht es) systematisch, Bahn für Bahn, den gescannten Raum bzw. Räume abzuarbeiten. Wenn das Zimmer nicht einem Tanzsaal gleicht, mit Möbeln an der Seite und vielen großen freien Flächen in der Mitte, wird auch er gezwungen, knifflige Stellen, z.B. mehrere Stühle am Tisch im Raum, enge Passagen, etc. mehrfach anzufahren und sich fröhlich auf kleineren Teilflächen im Kreis zu drehen, was manchmal in der Bitte (auch auf's Handy) endet, den Weg frei zu räumen. Würde ich gerne, wenn ich nicht gerade in der Arbeit wäre. Ansonsten arbeitet der VR200 zuverlässig in einer erträglichen Lautstärke und fährt alle 3 Räume ab, um dann schlussendlich problemlos zu seiner Docking-Station zurückzufahren, die ich unter einem Schrank versteckt habe. Hier wartet er dann „unsichtbar“ auf seinen nächsten programmierten Einsatz.
Was beide Hersteller noch verbessern könnten: Der Staubtank ist nur durchschnittlich groß und verlangt nach regelmäßiger Entleerung und Reinigung nach wenigen Durchgängen. Der VR200 hat noch dazu einen etwas verwinkelten Tank, der das vollständige Entleeren/Reinigen etwas erschwert.
Besser ist dies beim ILIFE V5s Pro gelöst. Der Behälter ist gerade geschnitten, mit einem großen Aufklappdeckel. Vor dem Hepa-Filter sitzt nochmal
ein feines Sieb, das man nur rausheben muss und mit dem mitgelieferten Pinsel optimal reinigen kann.
Sollte der Langzeittest auch positiv ausfallen, würde ich mich bei einer neuerlichen Entscheidung zwischen den beiden Geräten auf die Seite des ILIFE V5s Pro schlagen. Warum? Gleiche bis sogar etwas besser Saugleistung, deutlich mehr „kostenloses“ Zubehör, einfacher zu reinigen, sehr viel leiser, zusätzliche Nasswischfunktion (siehe nachfolgend) – und ca. 550 Euro billiger!!!
Außerdem, wenn man so wie ich, den VR200 gebraucht (2 Monate alt) kauft, kann man mit der Hotline darum kämpfen, die personalisierte
Garantie übertragen zu bekommen.
Nach der Pflicht, nun das Schaulaufen
Die Nasswischfunktion: Im Rennen der iRobot Braava 390T (reiner Trocken-/Nass-Wischroboter) und der ILIFE V5s Pro.
Eines vorweg: Wunder darf man nicht erwarten – aber Unterschiede!
Der Braava erledigt seine Arbeit im Nass(besser:Feucht-)Betrieb geradlinig, in dem er einen Wisch nach Rechts, den nächsten nach Links
macht. Das soll die Reinigungswirkung verstärken und wahrscheinlich Schlieren vermeiden. Je nach Boden mit einem Tropfen geeigneter
Reinigungsflüssigkeit. Der Wassertank ist recht flach und man ist verleitet ihn für zu klein zu erachten, aber das ist zumindest bei meinem Braava
nicht das Problem. Vielmehr will der Nachschub von Flüssigkeit aus dem Wasserreservoir, um das Reinigungstuch feucht zu halten, nicht recht klappen. Die eingesetzten „Dochte“ habe ich mehrfach gewechselt, auch Anrufe bei der Hotline waren erfolglos, so dass ich um ordentliche Ergebnisse zu erzielen, zwischendurch den Reinigungsvorgang unterbrechen müsste, um das Microfasertuch manuell zu befeuchten. Kann eigentlich nicht
Sinn und Zweck bei einem Roboter sein, dessen einzige Aufgabe es ist, loszulegen, zu Wischen und nach komplett getaner Arbeit wieder in den Schlummermodus zu fallen.
Der ILIFE V5s Pro hatte gestern erstmalig die Chance sein Wisch-Talent zu beweisen. Tuch mit Halterung unters Gerät geklippt, den (großen)Wassertank
eingesetzt und los ging's. Die Saugfunktion wurde automatisch deaktiviert, was durchaus Sinn bei Wasser und Strom macht. Was etwas irritiert ist,
dass die beiden Eckbürsten noch mitlaufen, was aber laut Vertrieb so sein soll und kein Problem darstellt.
Nach 1,5 Stunden werkelte er immer noch fleißig leise vor sich hin, immer noch einen leichten Feuchtfilm hinter sich herziehend. So soll's sein!
Für den, der sich ab und an mal das „Schnell-Durchwischen“ ersparen will, optimal. Dicke Verschmutzungen müssen logischerweise weiterhin
von Hand gereinigt werden.
Fazit: Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit den diversen Saugrobotern, ist bisher der ILIFE V5s Pro das vollständigste Gerät in meiner „Sammlung“.
Und das zu einem unschlagbaren Preis!
Um gleich möglichen Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Langzeittest steht noch aus, die Ergebnisse bei ILIFE V5s Pro stammen
aus den letzten Wochen – mal schauen, ob's dauerhaft so bleibt. Und NEIN, ich bin weder der Pressesprecher von ILIFE, noch vom deutschen
Vertrieb. Die Rezension gibt nur meine persönliche Meinung und meine Erfahrung wider. Ich wollte lediglich anderen Kunden, den möglichen Frust und den Aufwand mit Retouren ersparen, den ich die letzten Monate erlebt habe.