Am höchsten bewertete positive Rezension
5,0 von 5 SternenAller guten Dinge sind drei
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 29. Dezember 2020
Wie ich zum Buch kam:
Da ich seit 2017 die Veröffentlichungen der Autorin Mira Valentin verfolge, kaufe und sehr begeistert gelesen habe, kaufte ich dieses Buch noch bevor ich überhaupt den Klappentext gelesen hatte.
Von den anderen beiden Autoren hingegen kenne ich wenig - Greg Walters - bis gar nichts -Sam Feuerbach.
Inhalt:
Als Fantasyvielleser weiß man irgendwann was wie wo häufig in derlei gearteten Geschichten geschieht und große Überraschungen treten eher selten auf.
Zumindest dachte ich so bis zum Ende des ersten Kapitels dieses Buches. Und was dann geschah, nun das überraschte mich tatsächlich.
Da wo andere Geschichten ihr Ende mit einer epischen Schlacht und Prüfung begehen, finden wir diese - wie der Buchtitel bereits erahnen lässt - am Anfang der Saga.
Insbesondere in Bezug auf die Auswahl der Prüflinge und damit unseren drei Protagonisten möchte ich mich der Empfehlung des Lesealters dringend und nachdrücklich anschließen. Hier finden sich Formulierungen, die szenisch passend, aber definitiv nichts für zarte Gemüter sind.
Die Hauptfiguren sind ebenso drei, wie es drei Autoren sind und ich mutmaße, dass jeder Charakter von einem Autoren geschrieben wurde.
So unterschiedlich wie jeder Mensch ist - egal ob Autor oder nicht- genauso unterschiedlich sind auch die Charaktere dieses Buches und doch sind sie vereint durch verschiedene Gegebenheiten und zur Handlung gezwungen. Besonders gefallen haben mir dabei die vielen Details durch die sich in mir ein sehr nahbares griffiges Bild jedes einzelnen aufgebaut hat. Jeder hat so seine besonderen Stärken und Schwächen, die denjenigen nötig und wichtig machen als Mensch und Bestandteil dieser Geschichte.
Besonders der Humor Dotts hat mich vom Fleck weg begeistert:
„Mir ist es egal, ob Mönch Marl oder Frau Fehris die Führung übernimmt - solange ihr beide tut, was ich sage.“
Die Wortspiele durch die Ähnlichkeit des Namens zum Begriff „Gott“ ließen mich auch sehr gelungen schmunzeln.
„Dottgewollt.“ nennt man das wohl.
Oder auch die sehr eigene Beschreibung zur Schreibweise seines Namens:
„Male einen Lachmund auf der Seite, dann ein Ei, und am Schluss mache zwei Kreuze. Das geht flott und ergibt Dott.“
Nun ich könnte noch ewig so weiter machen, aber egal welcher Mensch, niemand lässt sich in Gänze beschreiben, niemand ist nur eine einzige Facette seiner selbst, sondern immer zu vielschichtig um nur beschrieben zu werden, man sollte es einfach selbst erlesen und erleben.
Auch die anderen beiden Charaktere bringen in ihrer Gesamtheit solch detaillierte Eigenheiten mit, dass ich mich nun am Ende des Buches ein wenig so fühlte, als ob ich gute Freunde zurück lassen würde und hoffe, dass ich mit dem zweiten Teil bald wieder auf eine kurzweilige unterhaltsame Fantasyreise gehen darf.
Bis dahin könnte ich mir die Zeit vertreiben mit dem Üben von Zungenbrechern wie „DolchstrolchDolchstrolchDolchstrolchDolchstrolch“ oder ich übe mich darin freundlich zu gucken, ohne die Zähne zu zeigen - denn diese Fähigkeit könnte unter Umständen lebensentscheidend sein.
Aber auf jeden Fall sollte ich mir Merksätze wie diesen dringend sehr gut einprägen:
„Merke dir: Zwei Zufälle auf einmal sind kein Zufall.“
„Glück, Pech, Schicksal, Bestimmung, Zufall, Vorsehung. Egal wie wir es nennen, ihr habt recht, irgendetwas verbindet uns.“
Ebenjenes Zitat trifft wohl am besten wie dieses Buch und ich zueinander stehen. Egal wie man es nennt, es ist in mein Leserherz hinein gehüpft, noch bevor ich wusste worum es geht und ist gekommen um zu bleiben - zum Donnergrummel und Grummeldonner nochmal.