Am höchsten bewertete positive Rezension
5,0 von 5 SternenSpannungsgeladenes Lesehighlight!
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 29. Juni 2020
Intro:
Ich muss ja gestehen, dass ich mittlerweile ein Fan von Chris Karlden bin. Denn die vier von mir bisher gelesenen Bücher haben mich restlos begeistern können.
Nachdem im Februar „Der Totenrächer“ erschienen ist, habe ich gar nicht so schnell mit einer erneuten Veröffentlichung des Autors gerechnet. Umso überraschter und erfreuter war ich, als ich im April erfuhr, dass bereits ein neuer Einzelband in den Startlöschern stand. Ich konnte es kaum erwarten die Story zu lesen und kann sagen, es waren ziemlich schlaflose 48 Stunden, in denen ich völlig gebannt den armen Vincent bei der Suche nach seinen Erinnerungen begleitete.
Zum Inhalt:
In „Vertrau dir (nicht)“ gerät Vincents heile Welt plötzlich aus den Fugen. Während einer abendlichen Joggingrunde durch den Wald fehlt ihm plötzlich nicht nur jegliche Erinnerung an den Lauf als solches, er kann sich den Zeitsprung von über 1 Stunde ebenfalls nicht erklären. Stirnrunzelnd macht er sich auf den Heimweg und steht plötzlich einer wildfremden Frau in der geöffneten Tür seines Hauses gegenüber. Was soll das? Wieso passt sein Haustürschlüssel nicht? Und wer, verdammt nochmal, ist diese Fremde?
Vor ca. 6 Jahren hat Vincent sein Gedächtnis verloren. Jegliche Erinnerungen an die Zeit vor diesem Ereignis fehlen ihm. Plötzlich scheinen kleine Erinnerungsfetzen durchzubrechen. Doch kann er sie nicht richtig einordnen, geschweige denn erkennen, was Wahrheit oder Trugbild ist.
Es ist der Beginn des Abwärts-Strudels, in den Vincents Leben und alles, woran er geglaubt hat, gezogen wird. Denn er kann niemandem trauen, im Grunde nicht einmal sich selbst.
„Vertrau dir (nicht)“ ist ein Einzelband mit einer in sich abgeschlossenen Story und kann ohne Vorkenntnisse zu den anderen Büchern des Autors gelesen werden.
Die Figuren:
Mit dem Protagonisten Vincent hat Chris Karlden erneut einen beeindruckend ausgereiften, authentischen und sehr sympathischen Charakter geschaffen. Vincent arbeitet in einer Security-Firma, ist Lisa ein treuer und liebevoller Lebenspartner und Tony ein wahrer Freund.
Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser an Vincents Seite zu locken und ihn die zunehmende Verzweiflung ob der immer beängstigenderen und dramatischeren Situationen miterleben und mitfühlen zu lassen.
Doch Chris Karlden weiß auch um die nötige Präsenz der Nebenfiguren als wichtigen Teil des Gesamtkonstrukts und widmet ihnen wie immer sehr gekonnt die nötige Aufmerksamkeit. Jeder einzelnen Figur verleiht er ihre ganz eigenen charakterlichen Züge mit den jeweiligen Ecken und Kanten und schenkt ihnen den nötigen Raum in der Geschichte.
Schreibstil:
Nachdem ich bereits einige seiner Bücher gelesen habe, war ich mir sicher, dass Chris Karlden mich auch in „Vertrau dir (nicht)“ mit seinem schriftstellerischen Können überzeugen würde, denn dass ihm das Talent zum Schreiben im Blut liegt, hat er bereits mehrfach bewiesen.
Ich mag seine Art des Satz-, Kapitel- und Story-Aufbaus sehr. Sein Stil ist geradlinig und klar, ohne abzuschweifen. Die Settings sind immer bildhaft und die Plots ausgeklügelt und schlüssig. Der Autor schafft innerhalb von wenigen Worten eine gespannte und fesselnde Atmosphäre, der kein Leser entkommen kann. Wer glaubt, das Buch leichtfertig zur Nachtruhe aus der Hand legen zu können, ist bei ihm falsch gestrickt. Zu sehr verführt Chris Karlden seine Leser dazu, immer weiter zu lesen. Er streut regelmäßig kleine Brotkrumen zum Erhaschen von des Rätsels Lösung, um gleichzeitig neue Irrwege zu legen, die den Leser vom vermeintlich richtigen Weg abbringen.
Fazit:
Mit „Vertrau dir (nicht)“ ist Chris Karlden einmal mehr ein genialer Psychothriller gelungen. Anhand einer spannungsgeladenen, rasanten, wendungsreichen, sehr gut konstruierten und schlüssigen Story reißt er den Leser mit Hilfe ausgefeilter Charaktere einfach mit sich.
Vincents Suche nach seinen Erinnerungen und somit seiner Vergangenheit wird garantiert jeden Thriller-Liebhaber begeistern können und sicherlich sogar den ein oder anderen neuen Chris-Karlden-Fan hervorbringen.