Am höchsten bewertete kritische Rezension
2,0 von 5 SternenKEIN atemraubender Thriller! Sadismus und Brutaltiät anstelle von Spannung.
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 28. Oktober 2019
Leblos blicken ihre schönen blauen Augen in den Sonnenaufgang ...
Im Morgengrauen wird eine junge Frau tot an einem einsamen weißen Sandstrand in Palm Beach gefunden - alles deutet auf einen Ritualmord hin. Das FBI wird zu dem Fall hinzugezogen und die Agentin Tess Winnett beginnt zu ermitteln. Bald schon stellt sich heraus, dass es sich um einen Serienkiller handelt, der seine Opfer tagelang gefangen hält, vergewaltigt und auf grausame Art und Weise foltert. Als noch eine junge Frau verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wird Tess den Mörder rechtzeitig finden? Auf der Suche nach dem Killer muss sie sich auch ihren eigenen Dämonen stellen und gerät selbst in tödliche Gefahr ...
Ein atemberaubender Serienmörder-Thriller.
So der Klappentext.
Gleich vorweg: Es ist KEIN atemraubender Serienmörder-Thriller.
FBI-Agentin Tess Winnett wird von der Autorin mit eigenmächtigem Verhalten, durch das sie immer wieder massiv aneckt, und wenig teamfähig gestaltet, was dieser Hauptfigur wohl einen besonderen Touch geben soll. Tut es leider nicht – sie nervt und das entsprechende Gelaber geht auf Kosten von Lesevergnügen und Spannung und die in jedem Kapitel thematisierte Kulinarik beschränkt sich auf Burger mit Pommes, das dafür täglich.
Daneben versucht dieses Buch mit kaum mehr zu überbietendem Sadismus und Brutalität zu punkten. Das ist ja leider eine immer häufiger vorkommende Masche, mit der weniger talentierte Autoren den aufgrund einfachst gestrickter Story fehlenden Spannungsaufbau zu kaschieren bzw. aufzupeppen versuchen.
Der Täter ist auch hier schon bald klar und dass es ausgerechnet derjenige ist, der vor 10 Jahren Tess‘ posttraumatische Belastungsstörung verursacht hat, verwundert mittlerweile auch kein bisschen.
Das Vorgehen von Tess ist nicht nur unlogisch, unüberlegt und schlecht nachvollziehbar, sondern veritable Stümperei – einmal mehr im Alleingang und ohne jegliche Vorbereitung stolpert sie im Keller des Täters herum, wo das nächste Opfer im Harnisch hängt (!), realisiert nicht, dass sie einen Alarm auslöst, es folgt eine unvermeidliche und langweilige Kampfszene, bei der sie im dümmsten Moment in Schockstarre verfällt, sich dann doch daraus lösen kann, um noch unaufmerksamer dilettantisch weiterzuwursteln – man wartet, bis der Teamkollege endlich helfend eingreift, aber nein, der lässt sich niederschlagen – nein, diese neue Hauptfigur überzeugt nicht und der „Thriller“ mit seinem hanebüchenen Plot schon gar nicht.
Dass die Autorin mit diesem Geschreibsel schon 400‘000 Bücher verkauft haben soll, beweist nur, dass man auf Amazon eigentlich jeden Schrott an den Leser bringt – wobei dieser hier wenigstens sprachlich einigermassen in Ordnung ist.