Am höchsten bewertete positive Rezension
5,0 von 5 SternenPerfektion ist nicht alles
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 24. Mai 2023
Bei diesem Buch ist Durchhaltevermögen gefragt, das sich aber vollkommen lohnt. Anfangs war ich gar ein wenig von Marie, der fast perfekten Frau, genervt. Sie ist völlig überzogen dargestellt, ich glaube kaum, dass es eine solche Frau tatsächlich gibt. Ich fühlte mich von ihr nicht angesprochen und fragte mich, wohin die Autorin mit uns Lesern damit wollte. Da dies aber nicht das erste Buch der Autorin ist, das ich gelesen habe, hoffte ich auf einen späteren Durchblick und wurde nicht enttäuscht.
In der zweiten Buchhälfte dann ging mir ein Licht auf, denn es zeigten sich gewisse Parallelen, ich fühlte mich, wenn auch überspitzt, langsam in Maries Situation ein. Jede kleine Perfektionistin in uns kann sich in Marie wiederfinden, zumindest zu einem Teil. In dem Buch geht es vor allem darum, zu leben, zu lieben und zu genießen und nicht immer alles perfekt tun zu wollen, nicht zu leben um zu arbeiten, sondern zu arbeiten um zu leben und loslassen zu können.
Manchmal braucht es erst einen Bandscheibenvorfall, der einen ausbremst, um zu sehen, dass man sich die ganze Zeit einfach zu viel zugemutet hat und sich selbst dabei vernachlässigt. Wenn die Einsichten bei Marie auch wie im Zeitraffer Knall auf Fall kommen (im "richtigen" Leben braucht dieser Prozess durchaus Monate), so habe ich mich doch auch in Marie wiedergefunden. Das ganze Leben ist ein Lernprozess, und wir lernen nie aus 😉
Das Buch hat mir viel gegeben. Ich gebe 86/100 bzw. 09/10 Punkte.