Am höchsten bewertete kritische Rezension
3,0 von 5 Sternennett aber unspektakulär
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 24. Juli 2022
Siggi Buckmann war einst ein ambitionierter Jurastudent, der als Richter etwas bewirken wollte. Doch mittlerweile ist dieser Optimismus verloren gegangen. Zumindest am Amtsgericht kann er nichts „reißen“ und das hat er mittlerweile akzeptiert. Als jedoch ein bekannter Junkie stirbt und es niemanden zu interessieren scheint, wird Siggi wachgerüttelt und versucht Ermittlungen in die Wege zu leiten – er ist sogar der Selbstjustiz gegenüber nicht mehr abgeneigt.
Der Großteil des Buches wird aus der Ich-Erzähler-Perspektive des Richters Siggi Buckmann geschildert, was mir gefallen hat, denn ich glaube einen Richter als Protagonisten hatte ich noch nicht (oft). Der Schreibstil ist sehr locker (eigentlich nicht typisch Kriminalroman) und es wurde viel (schwarzer) Humor und Sarkasmus eingebaut (auch eher untypisch für dieses Genre). Gerade Letzteres war aber angenehm und passte vor allem zur Figur des Siggi Buckmann.
Ich habe erst nach dem Lesen erfahren, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt. Allerdings denke ich (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt), dass ich weitere Bände nicht lesen werde. Ich mag zwar den Protagonisten sehr gerne und vor allem auch, wie es zum Mord kam, trotzdem plätscherte alles irgendwie vor sich hin und war nicht wirklich spannend. Gut fand ich die eingebaute Kritik am Rechtssystem, die sicherlich angebracht ist.
Fazit: „Richter morden grundsätzlich nicht“ und wenn sie es dann doch einmal tun wollen? Siggis Herangehensweise fand ich gut und auch den lockeren Schreibstil mit Humor und Sarkasmus mochte ich. Trotzdem war es für mich nur ein Buch zum „leicht weglesen“, das keinerlei Spannung aufbauen konnte.