Am höchsten bewertete positive Rezension
5,0 von 5 SternenTop-Touchsensor (3DTouch V3. 2 pro)
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 24. Februar 2022
3D Touch Pro V3.2
am Ender 3 - 1. Version, mit Silent board v. Creality V4.2.2
Um mir das Leben etwas leichter zu machen habe ich mir schon seit längerem einen Touch Sensor gewünscht. Meine Auswahl fiel dabei auf den 3DTouch Pro V3.2 von Geeetech, der recht gut bewertet war. Am Wochenende bestellt war die Lieferung Montags zu Hause. Gestern hatte ich dann die Muse um das Teil einzubauen und Hardware- wie Softwareseitig zu justieren.
Nachdem ich mich bei allem etwas durchgehangelt habe (Es liegt keine Installations- oder Bedienungsanleitung bei), macht das Teil einen guten Job. Der sonst oft so problematische First Layer gelingt jetzt nahezu perfekt. Viele Youtube Videos haben mir Gott sei Dank geholfen, ohne Frust recht zügig zum Erfolg zu kommen.
Aber nun mal zum Wesentlichen :
1. Lieferung : Im kleinen Karton, der nicht größer ist, als unbedingt notwendig, befand sich wie Beschrieben der Touchsensor, 2 Kabel (1xLang, 1x kurz), 1 Universal-Haltewinkel (für die meisten 3d-Drucker zu nutzen), 4 Schrauben M3, 2 Unterlegscheiben und 2 Muttern M3.
Dabei waren noch 2 Papiere, eins beschriftet als UserManual (Engl. /Chin.) und eine mehrsprachige EU- Konfirmationsbescheinigung.
Hinweis: Das war alles andere als eine Bedienungsanleitung - eher die techn. Daten aufgelistet. Auch der angegebene Link (QR-Code) brachte keinen Mehrwert.
OK, Google und YouTube sind deine Freunde...
2. Hardware-Installation
Das lief recht unproblematisch, wenn man schon mal an seinem 3D-Drucker geschraubt hatte und weiß wofür alle Teile sind. Das machte mir keine Probleme.
Bitte als erstes Stecker raus! Nicht unter Spannung arbeiten!
Angefangen habe ich mit der Kabelinstallation im Netzschlauch. Dazu habe ich erst einmal die Abdeckung zum Mainboard abgeschraubt und mir ein längeres Stück Filament mit einem Feuerzeug am Ende umgebogen (Als Führung). Dann habe ich alle Kabelbinder auf der Strecke von Mainboard bis zum Hotend aufgemacht. Dann das Filament durch den Netzschlauch geschoben bis es am Hotend rausgekommen ist. Den kleinen Stecker für den Touchsensor mit Klebeband mainboardseitig am Führungs-Filament befestigt und bis zum Hotend geschoben /gezogen.
Das war deutlich einfacher als das hin und herschieben des Netzschlauchs bei gleichzeitigem Schieben des flexiblen Kabels.
Dann hab ich den Hotend-Lüfterkäfig locker abgeschraubt um dort den Universal-Haltebügel zu befestigen. Das habe ich mit den kürzeren der beiden M3-Schrauben im untersten Schlitz gemacht (Unterlegscheiben und Muttern im Käfiginnern).
Zum Ausrichten den 3DTouch provisorisch so anhalten, dass er eingefahren so 3-4 mm über der Nozzlespitze abschließt. Er soll ja während dem Drucken nirgends anschlagen. Dann den Winkel am Käfig festschrauben. Beachtet bitte, dass der Sensor so hoch montiert wird, dass es keine Kollision mit den Haltern fürs Bett gibt.
Dann das Kabel in den Anschluß am 3DTouch gesteckt und diesen am Universalwinkel befestigt. Da ja nur 2 Muttern dabei waren habe ich diese selbst beigesteuert. Manche Drucker haben wohl vorgebohrte Löcher mit M3-Gewinde, dann braucht man die ja nicht.
Jetzt kann das Kabel wieder soweit zurück gezogen werden bis es am Hotend optimal verläuft. Dann wieder Kabelbinder an den Kabelbaum.
Nun noch am Mainboard das Kabel in den vorgesehenen Connector stecken. Die Belegung des 2-geteilten Kabel kann der kurzen Anleitung ;-) entnommen werden.
Jetzt sollte der Stecker vom Endstopp-Schalter entfernt werden, da die Funktion ja vom Touchsensor übernommen wird. Könnte sonst zu ungewollten Problemen kommen.
Jetzt kurz den Stecker einstecken und Drucker einschalten. Wenn alles richtig gemacht wurde, hört und sieht man, wie der Sensor einen kurzen Selbsttest durchführt und rot leuchtet. Ist dem nicht der Fall, und es raucht und qualmt, bitte sofort wieder den Strom abschalten und die Verkabelung überprüfen.
Bei mir lief es ohne Probleme wie es soll.
Jetzt kann auch der Gehäusedeckel vom Mainboardschacht wieder verschraubt werden.
3. Firmware fürs Mainboard installieren.
Um die Funktionalität eines TouchSensors auch nutzen zu können braucht man die passende Firmware, die das unterstützt. Dazu habe ich auf der Seite von Creality.com die passende Firmware für mein SilentBoard runtergeladen.
Bei mir also die Zip-Datei:
Ender-3 4.2.2mainboard(32bit).zip
Darin im Ordner: 4.2.2mainboard(32bit)/Marlin2.0.1 BLtouch V1.1.2Non-adapter board firmware
die Bin-Datei
Ender-3- Marlin2.0.1 - V1.1.2 - BLTouch.bin
ausgewählt.
Diese auf die Speicherkarte des Druckers gespeichert und in den Drucker gesteckt. Beim nächsten Einschalten wird die Firmware automatisch auf den Drucker übertragen und installiert. Dies kann man dann auch im Display überprüfen (About the Printer).
Jetzt die Datei wieder löschen, sonst wird bei jedem Neustart die Firmware erneut installiert und alle Einstellungen sind wieder futsch!
Da die Firmware für den Betrieb eines Touchsensors ausgelegt ist, braucht man auch nichts extra zu aktivieren.
Jetzt im Display einmal Auto-Home auswählen und mit der Hand am Power-Schalter die Funktion testen. Auch hier lief bei mir alles wie am Schnürchen. Es soll aber auch schon Fehlfunktionen gegeben haben, bei denen dann der Druckkopf ins Bett gefahren ist und dieses sogar zerstört hat. Daher bei Bedarf den (Not-Aus)-Schalter betätigen.
4. Einstellungen
Die grundsätzliche Funktion ist getestet und jetzt kann es ans einstellen gehen.
Wie man es klassisch von Hand macht, soll auch beim automatischen leveln das Bett und die Nozzle heiß sein.
Daher erst mal alles auf Betriebstemperatur gebracht.
Auto-Home durchführen.
Dann unter Prepare/Move Axis/Z-Axis/ mit den passenden Schritten den Druckkopf auf Z=0.00 fahren. Das Wäre dann die Druckhöhe für den ersten Layer.
Diese Höhe muss jetzt um den Versatz angepasst werden, den der Touchsensor hat. Der ist ja ca. 3-4 mm höher montiert. Das wird mit dem Z-Offset gemacht.
Dazu im Menü am Bildschirm auf Control/Bed Leveling/Probe Z-Offset auswählen.
Hier kann dann einmal die korrigierte Firstlayerhöhe eingestellt werden.
Es sollte normalerweise ein negativer Wert sein, welcher etwa im o. g. Versatzbereich liegen müsste.
Zum Einstellen des Firstlayers einen Kassenbon oder ähnliches benutzen. Den Druckkopf soweit absenken, wie es auch beim klassischen Bedleveling gemacht wird: wenn der Kassenbon leicht von der Nozzle gekratzt wird ist es gut.
Das ganze quittieren und im dann angezeigten Menü ganz nach unten Scrollen und speichern (wird das nicht gemacht, sind die Einstellungen beim nächsten Einschalten wieder weg).
5. Cura oder anderen Slicer einstellen
Damit die Automatik beim Drucken auch funktioniert muss dies noch im Start-Code des Slicers aktiviert werden, sodass vor jedem Druck einmal das Bett vom Sensor eingemessen wird.
In Cura dazu in die Konfiguration gehen, links Drucker auswählen und im rechten Feld den Drucker mit dem Touchsensor auswählen. Ganz rechts den Button Geräreeinstellung drücken und im Start G-Code unterhalb von dem Befehl G28 eine Zeile einfügen und dort G29 hineinschreiben. Fenster schließen.
Der Befehl G29 ist die Anweisung, das Autoleveling durchzuführen und anhand der dort ermittelten Werte den Druck zu starten. Dies sollte jetzt zu einem perfekten Firstlayer führen. Ggf muss der Offset nochmal nachjustiert werden - aber nur bis tatsächlich alles passt. Dann hat man (hoffentlich) für alle Zeiten Ruhe.
Fazit : Eine prima Ergänzung zum 3D-Drucker. Bettlevel-Orgien bleiben jetzt (hoffentlich) aus.
Bis jetzt tut er das was er soll vorzüglich und problemlos.
Einzig eine Frage muss ich mir stellen: Warum hab ich das Teil nicht schon viel länger?
Also bislang keine Enttäuschung und gefühlt ein Top Teil!